Armitage Hux - Endkampf - Europe Superpower

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Armitage Hux - Endkampf

Fanfic Hux
Fanfiction 7

1.

Armitage war noch auf dem Weg zurück zum Palast, vorbei an den nach oben gaffenden Wachen, als ihm ein erschreckender Gedanke überkam. Noch auf den Stufen zum ersten Stock erreichte er Erek, der die Nachricht seinem Gesichtsausdruck nach scheinbar schon vernommen hatte. „Major Erek. Ich grüße Sie. Sie haben womöglich bereits von dem Anschlag auf die Kuat-Werften vor ein paar Minuten gehört“, kam Armitage direkt zum Thema. „Ja, Großmarschall Hux, ich habe es soeben auf meinem Datenpad. Schreckliche Sache!“ Armitage nickte bestätigend. „Ja, Major, so ist es. Haben Sie im Sicherheitsbüro bereits den ein oder anderen Verdächtigen, dem Sie so etwas zutrauen?“ Erek verneinte: „Nein, Großmarschall Hux, das wäre noch zu früh. Potenzielle Terroristen mit Anschlagsplänen laufen zuhauf in der Galaxis herum.“ „Ja, da haben Sie recht, Major“, bestätigte Armitage und zögerte einen Moment, bevor er fortfuhr: „Dann prüfen Sie doch mal bitte, ob es irgendwelche verdächtigen Aktivitäten von unserem General Pryde gibt.“

Erek starrte verblüfft in sein Kommlink. „Sie verdächtigen General Pryde, Großmarschall Hux?!“ „Nun, man weiß ja nie. Vielleicht würde der eine Situation begrüßen, in der ich schlecht dastehe, in der Terroristen ungeniert ihrem Handwerk nachgehen, ohne dass wir in der Lage wären sie zu belangen. Vielleicht würde ihm eine solche Situation als günstig erscheinen, um selbst nach der Macht zu greifen.“

Erek sah ihn noch immer ungläubig an. „Großmarschall Hux, das kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Aber gut, wie Sie wollen, ich werde die Überprüfung selbst vornehmen. Ich nehme an, Sie wollen nicht, dass sich ein solcher Verdacht im SB herumspricht.“ „In der Tat, Major. Denn sollte sich doch herausstellen, dass meine Sorgen unbegründet sind, dann sollten wir nicht grundlos den Eindruck erwecken, dass die Führung untereinander heillos zerstritten ist.“ „Selbstverständlich nicht, Großmarschall Hux. Ich mache mich also gleich mal diskret an die Arbeit.“ „Ich danke Ihnen, Major. Decken Sie auf, was aufzudecken ist. Und wenn Sie nichts finden, ist das auch in Ordnung. Dann sollten wir unsere Bemühungen nicht auf ein falsches Ziel konzentrieren.“ „Ich verstehe, Großmarschall, wir werden natürlich in alle Richtungen ermitteln. Ich nehme sogar an, dass meine Kollegen bereits damit begonnen haben.“ „Gut, Erek, ich höre von Ihnen.“ „Selbstverständlich, Armitage.“

Als Armitage das Gespräch beendete, befand er sich bereits auf dem Weg in sein Büro im ersten Stock. Doch noch bevor er es betreten konnte, kam ihm bereits eine Offizierin des Sicherheitsdienstes entgegen. „Großmarschall Hux, wir haben soeben Nachricht von den Ringwerften erhalten“, meinte die Frau etwas außer Atem. „Sie haben dort zwei Verdächtige festgenommen, die gerade fliehen wollten. Drei anderen soll die Flucht mit einem Frachter geglückt sein!“

Als Armitage sich mit den orbitalen Werften um Kuat verbinden ließ, informierten sie ihn, dass man die Gefangenen soeben in eine Verhörzelle brachte. „Es handelt sich bei den beiden um einen schwarzen Mann und eine hellhäutige Frau, die in Uniformen der Ersten Ordnung aufgegriffen wurden. Aber, Großmarschall Hux, die gehören definitiv nicht zu uns.“ Armitage überlegte kurz, ehe er fortfuhr. „Eindringlinge in einer Undercover-Mission also. Ich möchte, dass sie sie nach Kuat bringen lassen. Wir haben hier auch schöne Zellen für effektive Verhöre. Und außerdem möchte ich sie selbst sehen.“

Als der Shuttle mit den Terroristen eine halbe Stunde später auf dem Landeplatz des Gebäudes des lokalen SB landete, warteten dort bereits Sturmtruppen in standartmäßigem Weiß, Agenten des Sicherheitsbüros, Armitage selbst, und, was noch wichtiger war, eine Holo-Kamera mit dem dazugehörigen Team. In Handschellen wurden die Gefangenen von ihren Wächtern die Rampe hinunter auf den Landeplatz gestoßen. Dort hielten zwei Reihen von Sturmtrupplern ihre Blaster auf sie gerichtet, während sie vorwärtsstolperten, auf Armitage zu.

„Ihr gehört also zu der Terroristengruppe, die vor einer Stunde unsere Orbitalwerften angegriffen hat“, empfing er sie schließlich, während die Kamera alles aufzeichnete. „Wir sind keine Terroristen, sondern Finn und Rose vom Widerstand!“, entgegnete die Frau trotzig. Armitage blieb ruhig. „Sag das besser den Angehörigen und Freunden der tausend Arbeiter und Techniker, die auf dem Ring gestorben sind. Während eures Anschlags! Was werdet ihr ihnen sagen, Rose? Dass die Arbeiter leider während einer Widerstandsaktion gegen die böse Erste Ordnung gestorben sind? Ein paar kleinere Kollateralschäden?!“ Armitage sah die beiden abwechselnd herausfordernd an und fuhr dann fort. „Liebe Widerstandskämpfer, das ist Terror! Das ist blutiger Terror!“

Eine Minute lang sahen sie ihn mit funkelnden Augen an. Dann mischte sich der gefangene Mann, Finn, ein: „Nein, das ist kein Terror. Ich selbst habe die Erste Ordnung von innen her kennengelernt. Und ich weiß, dass man sie mit allen Mitteln bekämpfen muss! Ich weiß, welche Untaten in ihrem Namen begangen werden, Großmarschall.“ Armitage zögerte einen Moment und trat dann nahe an ihn heran. Dann gab er ihm eine schallende Ohrfeige. „Ein Verräter also! Wie kannst du es wagen, angesichts von tausend Toten schlecht über die Erste Ordnung zu reden?! Glaubst du, nur weil sie nicht eurem Verein angehörten, wären ihre Leben nichts wert?! Dass man im Namen des sogenannten Widerstandes bomben und morden könne, wie man wolle, und dass man trotzdem nie Blut an den Händen hätte?! Dass die anderen die Bösen sind?!“

„Wo wir schon mal bei den Toten sind, werter Großmarschall Hux“, mischte sich Rose wieder ein, „waren es nicht Sie persönlich, der Hosnian Prime in die Luft gejagt hat? Mit Ihrer neuen Starkiller-Waffe?!“ Armitage musste nicht lange überlegen, da er mit diesem Argument bereits gerechnet hatte: „Werte Rose, es gibt da allerdings einen kleinen Unterschied. Dein Hosnian Prime war gerade dabei, einen Kanzler zu wählen, der offen dafür eintrat, die Galaxis mit Krieg zu überziehen. Die Arbeiter und Techniker in den Werften hatten dagegen nur vor, ihr tägliches Brot zu verdienen.“

Der Verräter wollte etwas hinzufügen, doch Armitage winkte seinen Soldaten zu. „Bringt mir diesen Abschaum aus den Augen! Wenn das Terrorpack jetzt noch etwas zu sagen hat, dann sind das keine hirnrissigen Rechtfertigungen für ihr Morden, sondern die Namen ihrer Mitverschwörer!“ Umgehend wurden die beiden nun abgeführt, und es dauerte keine halbe Stunde, bis die Aufnahme im Holonetz hochgeladen war.


Während Armitage nun auf die Erkenntnisse aus der Befragung der beiden Terroristen wartete, meldete sich der Geheimdienst mit einer beunruhigenden Nachricht: Und zwar war ihnen aufgefallen, dass es in letzter Zeit verdächtig viele Kontakte zwischen Mandalore, Mon Calamari und Kashyyyk gab. „Großmarschall Hux“, erläuterte ihm dann General Bratila, „das kam uns verdächtig genug vor, um uns an die Dechiffrierung ihrer verschlüsselten Kommunikation zu machen. Es hat ein paar Tage gedauert, aber jetzt gehen wir mit einiger Wahrscheinlichkeit davon aus, dass sich ein Bündnis unter ihnen abzeichnet. Ein wahrscheinlich gegen uns gerichtetes Bündnis.“ „Hm, also doch. Sie verbünden sich also doch noch gegen uns“, überlegte Armitage. „Zumindest ein Teil von ihnen.“ Bratila nickte. „Ja, es sieht in der Tat so aus, Sir. Sollen wir dranbleiben?“ „Ja, tun Sie das, General. Aber ich gehe davon aus, dass sie es ohnehin öffentlich machen werden, sollten sie sich untereinander einig werden. So eine Allianz hat doch besonders dann ihren Sinn, wenn man den potenziellen Gegner davon in Kenntnis setzt.“ Bratila stimmte dem zu. „So ist es, Großmarschall Hux. Ich hoffe nur, die planen nichts Offensives gegen die Erste Ordnung.“ „Hm“, machte Armitage wieder. „Wenn es noch ein Weilchen mit ihrem Bündnis dauern sollte, dann wird ihnen das schon vergehen, General. Sie werden sehen. Und ja, es wäre vielleicht eine gute Idee darüber nachzudenken, ob wir irgendwie Zwietracht unter den drei Verschwörern säen könnten. Beauftragen Sie mal Ihre Leute damit und verschaffen Sie uns etwas Zeit.“


Was das Verhör der beiden Terroristen anging, so hatte Armitage wenigstens auf ein paar nützliche Erkenntnisse aus ihrer Befragung gehofft. Doch die Tage vergingen, ohne dass einer von den beiden Terroristen verriet, von welcher Basis aus sie operierten oder wer ihre Mitverschwörer waren. Was letzteres anging, so konnte sich Armitage allerdings denken, wer da in Frage kam: Das mussten die Reste der Organa-Zelle sein, die er vor etwa einem Jahr bei D‘Qar hatte entkommen lassen, weil sie zu geschwächt und unwichtig waren, als dass er sich persönlich um sie hatte kümmern wollen. Es hatten schließlich noch wichtigere Aufgaben auf ihn gewartet, wie die verschiedenen Flottenteile, die auch nach der Zerstörung von Hosnian Prime noch weiterexistierten und eine Bedrohung für die Erste Ordnung darstellten, sollten sie sich verbünden. Doch nun hatten sie die Kuat-Werften angegriffen, und dafür würden sie büßen.

Armitage dachte in seinem Büro gerade darüber nach, Phasma die Aufgabe der Befragung zu übertragen, als diese durch die Tür geeilt kam: „Großmarschall Hux“, begann sie gehetzt, „wir haben Eindringlinge hier! Also drüben im SB-Bau. Sie sollen bereits zwei Sicherheitsleute umgebracht haben. Vermutlich wollen sie die beiden Terroristen befreien.“ Hux starrte sie ungläubig an. „Schon wieder Eindringlinge! Wie können die da so einfach herumspazieren?!“ Phasma, die weder die Hauptverantwortung für die Orbitalringe, noch die für die Sicherheit drüben im SB-Gebäude trug, antwortete selbstbewusst: „Sir, sie sind als Gefangene vor einer Stunde hergebracht worden und haben vor ein paar Minuten ihre Wachen überfallen. Ich gehe allerdings davon aus, dass wir die Bande in spätestens einer halben Stunde geschnappt haben, Sir“.

Armitage ging in dem kleinen Büro auf und ab und überlegte. Vermutlich hatte Phasma recht. Man infiltrierte nicht so einfach das lokale SB auf der Hauptwelt der Ersten Ordnung und spazierte dann fröhlich einfach so wieder hinaus. Das mussten diese sogenannten Widerständler auch wissen. Dass sie trotzdem den Versuch unternommen hatten, ihre beiden Freunde zu retten, ließ darauf schließen, dass sie ziemlich verzweifelt waren. Die zwei Gefangenen mussten tatsächlich mehr wissen als sie vorgaben.

„Macht ihnen ein paar Schwierigkeiten, Hauptmann Phasma, schießt ein wenig in ihre Richtung, schneidet ihnen den Weg ab, legt vielleicht den ein oder anderen um, aber lasst sie entkommen.“ Jetzt war es Phasma, die ihn verblüfft anstarrte. „Wir sollen diese Bande von Mördern entkommen lassen, Großmarschall Hux?!“ Der hielt inne und sah sie grinsend an. „Ja. Und lasst es glaubhaft aussehen. Dann soll das Sicherheitsbüro sich an ihre Fersen heften und sie zu ihrem Versteck verfolgen, wo sich sicherlich noch mehr Terroristen mitsamt ihren Waffen und Geheiminformationen über weitere Mitverschwörer und Basen verschanzt haben.“

Phasma verstand und grinste nun ebenfalls. „Ich weiß auch, wo sie hingehen werden: Zu ihrem Schiff, dass wir in den Haupthangar gebracht haben.“ Armitage nickte. „Sehr gut, Phasma. Während also unser Sicherheitsdienst diese Typen jagt, soll einer unserer Agenten ihnen einen netten kleinen Peilsender in ihr kleines Schiffchen einbauen. Dann werden wir schon sehen, wo sie hinfliegen.“

Bereits eine Stunde später, nach einer wilden Schießerei im Gebäude des Sicherheitsbüros, einer anschließenden Verfolgungsjagd, bei der es einen toten Terroristen und einen weiteren toten SB-Mann gegeben hatte, hatten sie die Verfolgung der Terroristen aufgenommen. Es dauerte noch einmal ein paar Tage, bis sich dann General Fendrik vom SB persönlich bei ihm meldete, und verkündete, dass das Fluchtschiff bei Kashyyyk wieder aus dem Hyperraum aufgetaucht war. Man musste jetzt also nur noch dahin fliegen und die Bande einfach auflesen. „Wunderbar General, dann tun sie das und sperren Sie sie ordentlich ein“, entgegnete Armitage.

Kurz darauf wurde der nächstgelegene Kreuzer aus Vena nach Kashyyyk beordert, wo er die Fährte des Fluchtschiffes aufnahm. Und da um den Planeten zurzeit reger Handelsverkehr herrschte, war dieses noch nicht einmal gelandet als der Kreuzer der Ersten Ordnung eintraf. Ohne sich um die Sicherheitsvorkehrungen der Wookies in ihrem Luftraum zu kümmern, flog er direkt auf den kleineren Frachter zu, erfasste ihn mit dem Traktorstrahl und zog ihn dann in seinen Hangar. Bevor die Wookies reagieren konnten, war der Kreuzer mit seiner Beute bereits wieder verschwunden.

Schon eine Viertelstunde später meldete sich General Fendrik wieder bei Armitage. Doch da es auf Kuat erst früh um fünf Uhr war, dauerte es noch einmal anderthalb Stunden, bis Armitage mit ihm Kontakt aufnahm. Er war gerade beim Frühstück im Palast und noch nicht ganz ausgeschlafen, doch er sah Fendrik gleich an, dass etwas nicht in Ordnung war. „Großmarschall Hux, guten Morgen. Ich hoffe, ich habe Sie nicht zu früh gestört“, meinte er, als er offensichtlich bemerkt hatte, dass Armitage noch im Morgenmantel gerade bei seinem Morgenkaff war. „Nein, ist schon in Ordnung. Was gibt es, General? Haben Sie diese Organa-Terroristen dingfest gemacht?“ Fendrik schüttelte den Kopf. „Nein, Großmarschall Hux. Wir haben das Schiff in unseren Hangar gezogen, doch es war nicht unser Fluchtschiff. Es sah nur so aus. Die Bande muss unseren Peilsender bemerkt haben und ihn einem anderen Schiff angeheftet haben, um uns in die Irre zu führen.“

Armitage war verärgert und zündete sich erst einmal eine Zigarette an. Schon wieder ein Misserfolg! Diese Terroristen waren also tatsächlich hier eingedrungen, hatten ihre Mittäter befreit und waren ungeschoren entkommen! Doch das war nur das vorübergehende Ergebnis. Wenn die Erste Ordnung sie nicht fand, dann würde er dafür sorgen, dass die Terroristen zu ihr kamen. Und er wusste auch schon, wie das ablaufen würde.


2.

Armitage hatte immerhin in einem Recht behalten: Die drei Alliierten – Mandalore, Mon Calamari und Kashyyyk – trafen sich alsbald öffentlich auf Mon Calamari. Ein Signal an die Erste Ordnung, das Armitages Rivale, General Pryde, sofort zum Anlass für weitere Kritik an seiner Führung nahm: „Großmarschall Hux“, meinte er vor versammeltem Oberkommando, „es scheint mir nun gerade das einzutreten, wovor ich vor Ihrem Taanab-Unternehmen gewarnt habe: andere Systeme tun sich gegen uns zusammen. Drei sind es bisher, aber wer sagt uns, dass es dabei bleibt, und sich nicht schon morgen oder übermorgen vier oder zehn Systeme gegen uns verbünden?“

Armitage bemerkte, dass Pryde Blickkontakt mit Admiral Griss aufnahm, seinem regelmäßigen Verbündeten in allen möglichen Angelegenheiten. Wie zu erwarten stimmte Griss Pryde zu: „Es wäre in der Tat erfreulich, Großmarschall Hux, wenn Sie uns erläutern könnten, was Sie nun dagegen zu unternehmen gedenken.“

Der zögerte kurz und sah in die Runde der Generäle und Admiräle. Dann erhob er sich von seinem Stuhl am Kopf des ovalen Tisches, wandte sich um und deutete in dem großen Galaxishologramm, das vor die dortige Wand projiziert wurde, auf eine Stelle östlich von Wayland: Mandalore. „Wie Sie sehen können, befindet sich Mandalore zurzeit in einer recht ungünstigen Position: Es ist mehr oder weniger zwischen dem alten Restimperium und unseren neu eroberten Gebieten aus dem ehemaligen Taanabianischen Handelsbund eingeklemmt und isoliert. Es wäre ein Leichtes für uns, ihren verbleibenden Kontakt Richtung Yavin zu unterbrechen und Mandalore komplett zu isolieren. Und das, meine Damen und Herren, wissen die dort auch.“

Armitage sah nun besonders Pryde und Griss an und trat ein paar Schritte auf die beiden zu, während er weiterredete: „Und so verwundert es mich nicht, Ihnen sagen zu können, dass es im Geheimen sehr wohl auch erste Kontakte zwischen denen und uns gibt. Es sieht sogar so aus, als ob die Mandalorianer sich viel lieber mit uns gutstellen würden, als in den sicheren Untergang zu laufen.“

„Allein schon der Blick auf das Galaxisholo sagt uns einiges über die Position der drei potenziellen Verbündeten aus“, ergriff Admiralin Henianka das Wort, als Armitage kurz schwieg. „Mandalore zwischen unseren Territorien quasi isoliert, Mon Calamari im äußersten Nordosten der Galaxis fernab von unserem schnellen Zugriff und Kashyyyk südlich unseres Territoriums mit mehreren potenziellen Verbündeten aus den Überresten der Neuen Republik im Süden. Während die beiden letzteren über die Perlemianische Handelsstraße verbunden sind, liegt Mandalore abseits der wichtigsten galaktischen Verkehrswege, am nächsten noch an der Hydianischen Straße, die aber von uns kontrolliert wird.“

Pryde warf ihr einen giftigen Blick zu. „Werte Kollegin, ob nun Mandalore zu uns überläuft oder nicht, ist mit Blick auf die Zukunft wohl nicht ausschlaggebend. Wichtiger ist offensichtlich eine Tatsache, die Sie selbst angesprochen haben: die zahlreichen Restsysteme aus der Neuen Republik im Süden, die sich gegen uns verbünden könnten.“

Hier ergriff Armitage wieder das Wort: „Sie sagen es, Herr General, könnten, im Konjunktiv. Uns liegen zurzeit allerdings keine Belege vor, dass es dort in größerem Ausmaß zu Bündnissen gekommen ist, oder dass gerade welche geschmiedet werden. Dabei ist für uns natürlich besonders der an unser Gebiet grenzende Raum von Interesse, besonders Corellia mit seinen großen Werften, die immerhin zu den drei größten der Galaxis zählen. Solange Corellia kein Interesse an einem feindseligen Bündnis hegt, braucht uns ein solches nicht übermäßige Sorgen zu machen. Oder sehen Sie das anders, General Pryde?“

Anstatt Henianka anstelle von Armitage anzugreifen, adressierte er ihn nun wieder selbst: „Nicht, wenn wir uns darauf verlassen könnten, Großmarschall Hux, dass Corellia sich nicht früher oder später gegen uns wendet und sich mit anderen Systemen in unserem Süden zusammentut.“

Armitage sah den General einen Moment lang schweigend an, und überraschte ihn dann, indem er ihm erst einmal recht gab: „Sie sagen es, General Pryde. Es geht um Corellia, nicht um das sich gerade gegen uns formierende Bündnis. Und wenn wir nun auf dieses reagieren, dann ist unsere Reaktion vor allem an Corellia gerichtet und nicht an Mon Calamari oder Kashyyyk und schon gleich gar nicht an Mandalore. Corellia ist der Schlüssel. Corellia ist die verbleibende Großmacht in der Galaxis, zusammen mit Fondor im Süden könnten sie der Ersten Ordnung noch immer ernsthafte Schwierigkeiten bereiten. Und deshalb werden wir uns auch ruhig erhalten, was das neue Bündnis angeht. Ich wünsche keine aggressiven Kommentare, keine Drohungen.“

„Und Sie meinen allen Ernstes, dass Corellia an unsere neue Friedfertigkeit glauben wird?“, entgegnete Pryde und betrachtete Armitage, wie er es früher zu tun pflegte: als ob er einfach nicht für seine Position qualifiziert wäre. „Großmarschall Hux, hören Sie sich einmal in der Galaxis jenseits der staatlich kontrollierten Ersten Ordnung-Kanäle um. Es ist kein Geheimnis, dass wir spätestens seit Ihrem Taanab-Feldzug einen ziemlich aggressiven Ruf in der Galaxis genießen. Und Corellia wäre ziemlich naiv, wenn es gar nicht auf seine neuen Nachbarn reagieren würde.“

Langsam begann Pryde ihm mit seinem ständigen Widerspruch wirklich auf die Nerven zu gehen und er würde sich um dieses Problem kümmern müssen: Entweder der General akzeptierte, dass jetzt er, Großmarschall Armitage Hux, das Sagen hatte, oder er würde ihn aus dem Oberkommando entfernen müssen. Momentan bedauerte er sogar, dass Major Erek bislang noch keine Leichen in Prydes Keller gefunden hatte, die er gegen ihn verwenden konnte, sondern nur, dass der in seiner Jugend einmal beim Kiffen erwischt worden war.

„Lieber General Pryde“, erwiderte Armitage schließlich, „es geht hier momentan nicht darum, was Corellia irgendwann in Zukunft einmal tun wird, es geht momentan um unsere Reaktion auf das Mon Calamari-Kashyyyk-Mandalore-Bündnis und dass diese Corellia berücksichtigen wird. Natürlich wird Corellia auf Dauer auf uns reagieren. Zwei Großmächte so eng beieinander, das gibt natürlich Spannungen und Rivalitäten. Und wir werden uns darauf vorbereiten. Mit Coruscant, Sienar-Jaemus und Kuat befinden wir uns auch in einer guten Ausgangslage. Also stellen Sie hier meine Politik nicht dadurch in Frage, dass Sie andeuten, ich würde die Erste Ordnung zwangsläufig in die Katastrophe führen! Ich bin immer noch Ihr Vorgesetzter und die Erste Ordnung fußt auf Gehorsam gegenüber den Vorgesetzten und nicht auf offener Rebellion! Akzeptieren Sie das endlich und verhalten Sie sich dementsprechend!“

Armitage fixierte Pryde mit den Augen, so dass weder der noch sein Verbündeter, Admiral Griss, etwas erwiderte. Nach einem Moment angespannten Schweigens im gesamten Konferenzsaal fügte dann Armitage hinzu: „Um es nochmals zu verdeutlichen, das Taanab-Unternehmen war, wie Sie eigentlich wissen sollten, wichtig, um Kuat und somit unseren Zugriff auf seine riesigen Schiffswerften zu sichern. Und selbst wenn es einmal zum offenen Konflikt mit Corellia käme, bestehen immer noch gute Aussichten für uns dieses zu besiegen. Und dann, mein lieber General, wäre die Erste Ordnung die unangefochtene Supermacht in der ganzen Galaxis und niemand wird es mehr wagen uns ernsthaft herauszufordern!“

Daraufhin beendete Armitage das Treffen des Oberkommandos und schnitt Pryde so von etwaigem neuen Widerspruch ab. Auch das ein Zeichen, dass er hier das letzte Wort und Pryde sich zu fügen hatte.


3.

Während der letzten Monate des Jahres 35 NSY trat Mandalore tatsächlich wieder aus dem Bündnis mit Mon Calamari und Kashyyyk aus, dafür traten Anfang des folgenden Jahres zwei andere eher unbedeutende Systeme im Süden ein. Da es sich hierbei jedoch nicht um Corellia handelte, das mit diesen momentan nur so etwas wie eine wohlwollende Neutralität unterhielt, machte sich Armitage vorerst keine allzu großen Sorgen deswegen. Doch ihm war auch sehr wohl klar, dass es in Zukunft wohl zu ernsteren Rivalitäten mit Corellia kommen würde, und das wahrscheinlich im Bündnis mit anderen. Und so wollte er vorbereitet sein für den Tag, an dem die Rivalitäten wirklich begannen. Da ihm diese Konstellation bereits Monate zuvor klar geworden war, gleich nach dem Sieg über den Taanabianischen Handelsbund, der die strategische Lage für diesen Teil der Galaxis gehörig verändert hatte, hatte er auch bereits im Jahr 35 NSY die Anweisung gegeben, dahingehende Vorkehrungen zu treffen.

Und so war er nun, fast ein Jahr nach Beginn des Projekts, mit der Finalizer unterwegs zum nördlichen Äußeren Rand, zum Sartinaynischen System, wo sich die ehemals streng geheime Hauptwelt des Restimperiums befand: ein Planet namens Bastion, dessen genaue Lage erst im Verlauf der Caamas-Krise im Jahr 19 NSY bei den Aufrührern bekannt geworden sein dürfte. Jedenfalls ging der Geheimdienst der Ersten Ordnung davon aus. Und genau wegen dieser vermeintlichen Verborgenheit des Ortes, war Armitage hierher unterwegs: Es machte die Lage für das Projekt glaubhaft, würde aber doch gefunden werden.  

Doch nicht der langsam vor den Sichtfenstern der Brücke größer werdende rötliche Planet Bastion selbst war sein Ziel, sondern ein matt grau schimmerndes Etwas in dessen Orbit, das man in der Dunkelheit des Weltraum leicht übersehen konnte, wenn man nicht genau wusste, wonach man suchte. Doch Armitage wusste das zum Einen, und zum Anderen hatte er die genauen Koordinaten. Und so bemerkte er die gelegentlichen Reflexionen von Sternenlicht auf dem Objekt bereits während des Anflugs. Aber erst als sie näher heran kamen, konnte er die Fortschritte des Projekts QS, Quadanium-Stern, ausmachen: Ein Gerüst aus Quadanium-Stahl-Streben, das mittlerweile fast eine komplette Kugel bildete. An einer Seite waren mittlerweile graue Stahlplatten angebracht worden, wobei eine von ihnen ein großen rundes Loch aufwies. Unzählige Frachtschiffe flogen hin zu dem Objekt und entfernten sich von ihm. Baudroiden waren Tag und Nacht unermüdlich damit beschäftigt, die Bauarbeiten in der Kälte und dem Vakuum des Weltalls voranzutreiben. Armitage musste bei dem Gedanken lächeln, dass dieses Ding, dieser kugelförmige Betrug aus grauem Stahl, alsbald dafür sorgen würde, dass der Rest der Galaxis die Erste Ordnung respektierte und von leichtsinnigen Aggressionen absah.

„Wir haben sogar bereits eine Kommandozentrale mit Atmosphäre, Luftdruck, Heizung und künstlicher Gravitation an die Innenseite der Hülle angebracht, Großmarschall Hux“, erklärte ihm Dr. Harbet, der hier, wie zuvor schon auf der Starkiller Basis, für die Ingenieursarbeiten verantwortlich war und vor ein paar Minuten auf der Finalizer gelandet war. „Von dort aus wird man einmal die Abwehrgeschütze steuern können, um den Schein aufrecht zu erhalten, dass es sich hierbei um einen echten Todesstern handelt. Außerdem soll dieser Raum einmal als Kommunikationszentrale dienen, aus dem eine kleine Flotte befehligt werden kann“.  

Armitage nickte zufrieden. „Kann unsere graue Kugel später auch einmal in andere Systeme verlegt werden? Hat sie dann auch einen Hyperraum-Antrieb? Oder wird sie eine immense Reichweite haben, so wie die Starkiller Basis?“, wollte er dann von seinem Chefingenieur wissen.

„Großmarschall Hux“, erwiderte der Ingenieur und blickte durch eines der Sichtfenster der Brücke, „Projekt QS wird einmal durch den Hyperraum springen können, wie ein echter Todesstern. Außerdem hätte das den Vorteil, dass ihn ausgewählte Teile der Galaxis sehen könnten, wenn wir es wünschen. Was ja schließlich der Hauptgrund für seine Existenz ist, wenn ich Sie richtig verstanden habe.“

Armitage trat zu ihm an das Sichtfenster und betrachtete ebenfalls die exakt 160 Kilometer messenden Umrisse des Projekts. „Das ist korrekt, Dr. Harbet. Unsere Kugel soll gesehen werden.“ Er schwieg einen Moment und fuhr dann fort. „Was ist eigentlich mit unserem redseligen Astrophysiker? Wurde bereits einer ausgewählt?“ Der Ingenieur zuckte mit den Schultern. „Es tut mit leid, Großmarschall Hux, davon habe ich keine Kenntnis.“

Armitage wandte sich wieder nachdenklich zum Fenster um. „Gut, dann sorgen Sie nur dafür, dass genügend Rohstoffe vom Markt verschwinden, so dass auch die Preise dementsprechend steigen. Wir wollen ja schließlich, dass unser kleines Projekt hier auch auffällt.“ Harbet nickte gehorsam, bevor Hux weitersprach. „Ich werde mich mittlerweile um einen redseligen Astrophysiker kümmern und ihn dann einmal zu Ihnen herschicken. Er soll Projekt QS ja wenigstens einmal gesehen haben und glaubhaft wirken. Zeigen Sie ihm dann alles, was er wissen muss. Die fehlenden Komponenten können Sie dann mit ihm zusammen ersinnen und imaginär platzieren.“  

„Sehr wohl, Großmarschall Hux, wie...“. „Wie lange wird Projekt QS vermutlich noch bis zur Fertigstellung dauern?“, unterbrach ihn Armitage. „Ähm, wenn Sie jedes einzelne Geschütz mitzählen, Sir, bestimmt noch einmal ein Jahr.“ Armitage verschränkte die Hände hinter dem Rücken und nickte. „Und bis unsere Hülle hier, mitsamt einer Fokussierschale, so im etwa nach einem Todesstern aussieht?“ „Nun, das können Sie bereits in ein paar Monaten haben, Sir“, antwortete der Ingenieur. „Allerdings kann unsere Hülle dann nicht schießen, wie Sie ja wissen“, fügte er sicherheitshalber hinzu.  

„Doch, das wird sie, Dr. Harbet, das wird sie“, widersprach Armitage und musste leicht schmunzeln. „Und die Galaxis wird uns dabei zusehen. Und sie wird denken, das, was da geschossen hat, war ein neuer Todesstern.“


Nach seinem Gespräch mit dem Ingenieur hatte Armitage tatsächlich vor, sich gleich um einen halbwegs glaubhaften geschwätzigen Physiker zu kümmern, doch eine Nachricht von General Bratila vom Sicherheitsbüro der Ersten Ordnung kam ihm erst einmal dazwischen: „Großmarschall Hux, so wie sich die Dinge auf Brentaal entwickeln“, hatte sie geschrieben, „müssen wir künftig mit Unruhen größeren Ausmaßes auf dem Planeten rechnen. Am besten Sie schauen sich einmal die Datendisk von den jüngsten Ausschreitungen in der Hauptstadt an.“

Ein paar Minuten später saß er in seinem Büro, wohin besagte Datendisk gesendet worden war, und schaute auf den Bildschirm. Zu sehen war dort eine Aufnahme vom dortigen Regierungssitz, der von einer aufgebrachten Menge belagert wurde. Lautstark riefen sie etwas, was er wegen des Durcheinanders der Stimmen nicht verstehen konnte. Dann schwenkte die Aufnahme zur Haupttreppe des Gebäudes, wo gerade ein Regierungssprecher mit den Abzeichen der Ersten Ordnung auftauchte und ein Megaphon anhob, um sich Gehör zu verschaffen: „Bürger von Brentaal“, begann er dann, „wir wissen natürlich, dass momentan ein Mangel an Arbeitsplätzen in unserer Hauptstadt herrscht, doch seitdem die Erste Ordnung die Kontrolle übernommen hat, haben wir bereits erste Erfolge ...“.

Weiter kam er nicht, da er von lauten Zwischenrufen gestört und schließlich sogar von irgendeiner matschigen Frucht getroffen wurde. Sicherheitskräfte lokalisierten den Übeltäter und drängten sich durch die aufgebrachte Menge, während der Sprecher seine Haare provisorisch von den Resten der faulen Frucht reinigte und wieder in das Megaphon zu sprechen begann: „Dank der Ersten Ordnung wurde das Schlimmste der Krise bereits überwunden und es geht aufwärts! Sämtliche Statistiken belegen, dass es heute mehr Arbeit auf Brentaal gibt als noch vor ein paar Monaten!“

„Lügner!“ schrie jemand aus dem Mob wütend dazwischen. „Ich habe seit vier Monaten keine feste Arbeit mehr!“ Der Sprecher der planetaren Regierung wollte gerade darauf antworten, als mehrere andere lautstark beipflichteten: „Ja, Lügner! Früher war alles besser!“ Der Sprecher fühlte sich sichtbar immer unwohler angesichts der feindseligen Masse. Und die Sicherheitskräfte taten ihr Bestes um sie von einem weiteren Vordringen in die Sicherheitszone um das Regierungsgebäude abzuhalten. „Wenn ihr damit die weitverbreitete Korruption und das grasierende Verbrechen in eurer Hauptstadt meint“, rief der Regierungssprecher in die Menge, „dann kann ich euch hier recht geben!“

Armitage sah, dass die Menge immer aggressiver wurde, und es dauerte auch nicht mehr lange, bis der erste Stein flog. Er traf eines der Sicherheitsfenster im Erdgeschoss des Gebäudes und prallte harmlos von ihm ab. Doch der Anfang war gemacht. Bald flogen weitere Steine, und unter dem Durcheinandergeschreie konnte Armitage „haut ab!“ und „weg mit der Ersten Ordnung hören!“

Der Regierungssprecher ergriff nun die Flucht zurück in die Sicherheit des Gebäudes und die Sicherheitskräfte begannen die Masse zurückzudrängen. Mit dem Ergebnis, dass nun sie die Steine abbekamen, die zuvor wirkungslos gegen die Fenster geworfen worden waren. Armitage war gerade dabei, Daten über die Arbeitslosigkeit auf Brentaal aufzurufen, als der Schutzring aus Sicherheitskräften von der grölenden Masse durchbrochen wurde. An manchen Stellen sah Armitage, dass sie einfach aus dem Weg gedrängt wurden, an anderen wurden sie mit Fäusten und Tritten attackiert und hin und wieder wurde auch einer von ihnen einfach überrannt. Doch die Tür zum Regierungsgebäude war bereits verriegelt worden, sodass die ersten Reihen der Aufrührer dort zum Halt kamen. Da sie nicht weiterkamen, wurden sie von der Menge weiter hinten gegen die Stahltür gedrückt, die sie anscheinend einfach eindrücken wollten. Es dauerte ein paar Minuten, bis sie merkten, dass sie hier nicht weiter kamen, und sich zu den Fenstern umwandten. Armitage bemerkte nun von einem anderen Aufnahmewinkel, der von oben aus einem Fenster kommen musste, dass bewaffnete Sicherheitskräfte nun an den Fenstern im ersten Stock auftauchten. Sie brachten sich in Position, taten aber vorerst nichts. Anscheinend waren sie nur für den Fall gedacht, dass die Situation außer Kontrolle geriet.

Armitage betrachtete wieder die Daten über Brentaal und dass die Arbeitslosigkeit seit dem Krieg tatsächlich etwas zurückgegangen war, als er ein lautes Klirren und erneute laute Schreie aus der Aufnahme hören konnte. Als er wieder hinsah, erkannte er, dass wohl eines der Sicherheitsfenster unter dem Steinhagel eingebrochen sein musste, denn einige Aufrührer scheinen nun dort in das Gebäude einzudringen. Jetzt eröffneten auch die Sicherheitskräfte das Feuer. Aber die Masse hielt den Druck von hinten her aufrecht und schob die vordersten Aufwiegler voran.

Dann wechselte die Sicht von Neuem und zeigte das Chaos im Inneren des Gebäudes. Aus dem ersten Stock eilten mehrere Sicherheitskräfte ihren Kameraden im Erdgeschoss zu Hilfe, wo die Eindringlinge mit Fäusten, Stangen und Steinen auf sie einschlugen. Erste Schüsse fiele, als die bedrängten Sicherheitskräfte versuchten sich gegen den Ansturm zu wehren. Sowohl Aufrührer als auch Sicherheitskräfte stürzten verletzt zu Boden. Bald begannen die ersten Aufrührer die Treppe hoch zu laufen, wurden aber von Sicherheitskräften, die oben hinter zwei Säulen in Deckung gegangen waren, unter Feuer genommen und aufgehalten. Die ersten Toten lagen bereits auf den breiten Marmorstufen, als der Ansturm von draußen nachließ und schließlich zum Stehen kam.  

Dann wechselte die Kameraaufnahme nach oben in die Luft. Armitage erkannte, dass sie aus dem Inneren eines Helis kam, der die Massenansammlung vor dem Regierungsgebäude überflog. Am Rande der Aufzeichnung konnte er weitere Helis eintreffen sehen, die unmittelbar zum Tiefflug über die Menge ansetzten. Armitage vermutete, dass ihr Kommandant wohl beabsichtigte, der Menge so eine Warnung zukommen zu lassen. Dass sie dann dazu über gingen, über die Mob hinweg auf den umliegenden Platz zu schießen, bestätigte Armitages Vermutung. Einige Aufrührer verstanden die Warnung auch und ergriffen die Flucht, was momentan nur denen an den Rändern der Masse möglich war. Andere warfen mit Steinen auf die Helis und trafen sie noch nicht einmal. Die ersten Reihen bemerkten sie gar nicht und stürmten weiter auf das Gebäude ein, schlugen mit Stangen und Steinen auf Fenster und Türen ein, während das Sicherheitspersonal vom Dach hinunter feuerte.

Dann erhielten die Helis den Befehl ebenfalls in die Menge zu feuern. Das bemerkten nun auch die im Zentrum der Menge, denn immer mehr Menschen drängten nach außen. Erst folgte heilloses Durcheinander, und bald brach Panik aus. Von außen näherte sich nun auch Verstärkung für die Sicherheitskräfte. Von oben war das Weiß der Rüstungen von Sturmtrupplern mit großen Schutzschilden zu erkennen, die die Menge langsam von allen Seiten einkreisten. Kurz darauf stellten die Helis das Feuer ein und gingen wieder dazu über, drohend im Tiefflug über dem Mob zu kreisen. Das Blatt hatte sich eindeutig gewendet und statt Aggressionen herrschte nun Panik vor. Die Sturmtruppen hatten erst Schwierigkeiten den Ansturm des nun fliehenden Mob unter Kontrolle zu bekommen, einige wurden auch überrannt. Doch als dann noch gepanzerte Wagen zu ihrer Unterstützung anrückten, kam die Menge endlich zum Stehen.

Armitage hatte die Szenen der verschiedenen Kameras bestürzt und regungslos von seinem Stuhl aus angesehen. Doch nun erhob er sich, wanderte kurz durch sein Büro und kontaktierte dann Bratila: „Ich habe mir die Datendisk gerade angesehen, General Bratila“, sagte er nach einer kurzen Begrüßung. „Wie sieht die Lage jetzt vor Ort aus? Gibt es weitere Aufstände? Haben wir die Lage unter Kontrolle?“ Bratila nickte. „Ja, Großmarschall Hux. Im Moment ist Brentaal unter Kontrolle. Wir haben auch bereits Truppenverstärkungen angefordert, damit wir jetzt Stärke und Präsenz zeigen können. Sie sollen in ein paar Stunden eintreffen. Doch wir haben auch Meldungen von weiteren Aufständen auf Planeten in der Nähe, wie vor allem auf Anaxes und Caamas. Doch soweit wir es bis jetzt sagen können, sind die nicht so sehr eskaliert wie der auf Brentaal.“  

Armitage nickte und schwieg einen Moment lang nachdenklich. „Ich werde weitere Truppen zur Verfügung stellen, um Präsenz zu zeigen. Wir müssen unbedingt verhindern, dass ein Aufstand um sich greift und auf weitere Systeme überspringt.“ „Das wäre in der Tat sehr hilfreich Großmarschall Hux“, bestätigte Bratila, bevor Armitage fortfuhr: „Behalten Sie vorerst die Verantwortung über die Sache und halten Sie mich auf dem Laufenden, General.“ „Verstanden, Sir. Mit der nötigen Verstärkung werden wir die Lage unter Kontrolle bringen.“ „Ja, tun Sie das, General.“  

Armitage wollte gerade die Verbindung unterbrechen, als Bratila noch hinzufügte: „Da ist noch etwas, Großmarschall Hux. Vor ein paar Minuten hat es eine Stellungnahme dazu aus Corellia gegeben. Eine Senatorin dort hat unser hartes Vorgehen gegen die „Demonstranten“ verurteilt und die Erste Ordnung als Unterdrücker verteufelt.“ Armitage runzelte die Stirn. „Eine Senatorin aus Corellia?“, fragte er dann nach. „Ja, Sir. Ich glaube, das kam von einer Senatorin namens Leia Organa.“


4.

Im Laufe der nächsten Wochen kümmerte sich Armitage um die Stabilisierung von Brentaal und der umliegenden Planetensysteme. Sicherheitshalber verstärkte er auch auf Kuat selbst die Präsenz von Sturmtrupplern und des SB. Was Corellia anging, so gründete er einen neuen Auslandsgeheimdienst, den NDEO, den Nachrichtendienst der Ersten Ordnung, unter Leitung des ehemaligen SB-Generals Fendrik, um besonders diesen Rivalen im Auge zu behalten. Doch es ergab sich, dass nur zwei Wochen nach seiner Gründung die erste bedeutende Nachricht nicht aus Corellia stammte sondern aus Brentaal.

So saß Armitage gerade mit den Adeligen Kuats zusammen, um über deren Beitrag zur Aufrechterhaltung der inneren Ruhe zu sprechen, als sein Adjutant Tritt Opan ihm mitteilte, dass die NDEO-Filiale auf Brentaal einen hochrangigen Überläufer aus den Reihen der Organa-Terroristen hätte. Armitage entschuldigte sich daraufhin kurz, um mit Opan in seinem Büro unter vier Augen zu sprechen.  

„Sagen, Sie, Major Opan, um was für einen hochrangigen Überläufer handelt es sich bei ihm?“ Der nahm sein Datenpad zur Hand und gab Hux die Information von General Fendrik weiter: „Es handelt sich um einen Ransolm Casterfo, Großmarschall Hux, einen ehemaligen zentristischen Senator aus Riosa, der erst das Imperium bewundert hatte und dann gewisse Sympathien für Top-Terroristin Organa entwickelt hat.“

„Und der weiß tatsächlich was, Opan?“, fragte Armitage zweifelnd nach. Ein ehemaliger zentristischer Senator, der dann eine hohe Position in Organas Terrororganisation erlangt haben soll, klang schon ziemlich merkwürdig. „Großmarschall Hux“, erwiderte Opan, „die Organa und dieser Casterfo sollen ein paarmal zusammengearbeitet und sich zu schätzen gelernt haben. Casterfo soll der Organa sogar einmal das Leben gerettet haben. Der NDEO jedenfalls glaubt, dass es stimmen könnte, dass er tatsächlich das Vertrauen der Organa genossen hat.“

„Hm“, kommentierte Armitage erst einmal und dachte kurz nach. Dann begann er in seinem Büro auf und ab zu gehen. „Und halten sie den Typen auch für echt? Ich meine, dass er ein glaubwürdiger Überläufer sein könnte, wenn er sich doch so gut mit der Organa verstanden haben soll, dass er als hochrangiger Überläufer eingestuft wird.“ Opan sah wieder auf sein Datenpad und meinte dann: „Hier steht nur ein Verweis auf den jüngsten Aufruhr auf Brentaal und dass er die Eskalation von exzessiver Gewalt und Chaos dort verabscheut habe. Er meint auch, dass hinter diesem Aufruhr dort gegen die Erste Ordnung Organa selbst stecke, die gewalttätiges Chaos als Mittel zur Unterminierung der Ersten Ordnung sehe.“

„In Ordnung, der NDEO soll diesen Casterfo also mal ein wenig ausfragen und seine Aussagen mit eventuellen eigenen Erkenntnissen abgleichen. Ich setze mich am besten gleich selber mit General Fendrik in Verbindung. Haben Sie sonst noch etwas über den Überläufer, Major Opan?“ Der schüttelte den Kopf. „Nein, Großmarschall Hux. Ich sollte Ihnen nur kurz das Wesentliche melden. General Fendrik wird Ihnen da mehr sagen können, Sir.“

Nachdem Armitage Opan verabschiedet hatte, ging er noch ein paar Minuten lang in dem Büro auf und ab und ließ die Adeligen erst einmal warten. Dann entschloss er sich dazu, noch einen Anruf zu tätigen, bevor er wieder in den Konferenzraum zurückkehren würde.  

„Major Erek, schön dass ich dich gerade erreiche“, begrüßte er dann seinen Schwager. „Wie ich hörte, bist du mittlerweile beim NDEO.“ Der andere nickte. „Korrekt,  Großmarschall Hux, Armitage“, gab der zurück und grinste. „Ich finde den Auslandsgeheimdienst spannender als den Inlands-SB. Aber womit kann ich dir behilflich sein?“  

„Nun, ich habe da etwas ziemlich Delikates für dich, Erek“, begann Armitage. „Delikater als den Pryde zu beschatten, meinst du?“, fragte Erek nach. „So kann man es sagen, Erek, diesmal könnte dein Auftrag zu einer galaxisweiten Krise führen, wenn du Mist baust.“ Überrascht betrachtete ihn Erek vom Display des Kommlinks. „Du machst mich jetzt aber neugierig, Armitage. Soll ich den corellianischen Präsidenten selbst ins Jenseits befördern?“ Armitage grinste kurz und wurde dann sofort wieder ernst. „Nein, Erek, sieh lieber zu, dass diese Oberterroristin Organa einen bedauerlichen Unfall hat oder eines natürlichen Todes stirbt.“  

Erek wurde schlagartig ebenfalls ernst. „Du meinst das im Ernst, Armitage, richtig?“ Armitage nickte. „Ja, Erek, sorge dafür, dass dieser Abschaum eliminiert wird und dass keine Spuren zu uns führen.“ Erek war etwas blass geworden und zögerte ein paar Sekunden, bestätigte dann aber. „Zu Befehl, Großmarschall Hux. Wir werden diesen Terroristen den gar aus machen.“ „Gut, Erek“, entgegnete Armitage zufrieden, „verhindern wir, dass es zu weiteren Aufständen wie auf Brentaal kommt."


Was diesen Casterfo anging, so berichtete er dem NDEO in den kommenden Tagen von Personen aus dem Umfeld von Leia Organa, die er während seiner Zeit bei den Aufständischen getroffen hatte, von Orten, wo sie sich getroffen hatten, von Aktionen, die sie unternommen hatten. Doch das meiste davon wusste der Geheimdienst der Ersten Ordnung ohnehin schon. Manche Informationen jedoch waren wirklich neu und brauchbar, wie zum Beispiel diejenige, die die geheime Basis der Terroristen betraf, von der aus diese Angriffe auf den Handelsverkehr um Taanab starteten: Da Casterfo Leias Mann Han Solo einmal dorthin begleitet hatte, wusste er von dieser Basis auf Vena in der Expansionsregion, auf halbem Weg zwischen Taanab selbst und Kashyyyk gelegen.

Als General Fendrik vom NDEO Armitage diese Nachricht mitteilte, sah dieser gleich mehrere Vorteile in einer Aktion gegen diese Basis. „General Fendrik, wir sollten uns das wirklich genauer ansehen. Am besten, wir schicken den Casterfo da rein. Die Organa-Leute werden ihn noch immer für einen von ihnen halten, so dass er bessere Chancen haben dürfte in die Basis zu kommen als einer unserer Agenten. Mal sehen, was der taugt.“  

Fendrik stimmte dem zu. „Er käme leichter hinein und bringt etwas Ortskenntnis mit. Allerdings müssen wir vorsichtig sein, Großmarschall Hux. Wir können uns noch immer nicht sicher sein, dass es sich hierbei nicht um eine Falle handelt. Es ist zwar unwahrscheinlich, aber wir können nicht ausschließen, dass die Terroristen den Casterfo nicht als halbwegs glaubhaften Überläufen bei uns eingeschleust haben, um uns genau zu dieser Basis auf Vena zu bringen.“

Armitage überlegte kurz, kam aber zu dem Schluss, dass dies kein unüberwindbares Hindernis war: „Wir schicken einfach einen Kampfverband aus einem Sternzerstörer, ein paar Kreuzern, Fregatten und TIEs dorthin, und wir müssten mit jeder Art Falle fertigwerden, die sie uns stellen könnten. Vergessen wir nicht, General Fendrik, dass es sich hier nicht um eine feindliche Flotte handelt, sondern um ein paar Terroristen, die sich wohl auch noch sicher in ihrem Versteck fühlen und keinen Angriff erwarten. Auch könnten sie kaum Propaganda damit gegen uns machen, da wir hier schließlich gegen eine militärische Basis und nicht gegen ein Bevölkerungszentrum vorgehen würden.“

„Außerdem könnten wir Casterfo einen Aufpasser vom NDEO mitschicken, nur damit der ein wenig auf ihn aufpasst, sich ansieht, was der auf Vena so treibt, wenn Sie verstehen, was ich sagen will, Großmarschall Hux.“  

Armitage nickte. „Das klingt vernünftig, General. Wir schleusen Casterfo also in diese Basis ein, damit er deren Verteidigung sabotiert, den Schildgenerator sprengt, damit unsere Schiffe sie von oben her unter Beschuss nehmen können. Wenn es so weit ist, haben unsere Einheiten Sturmtruppen die Basis bereits umstellt und die Terroristen somit eingekesselt. Somit testen wir Casterfo, schwächen den Feind, stellen die Sicherheit für den Handel in der Region um Taanab wieder her, und das Ganze lässt sich überdies noch zu Propagandazwecken nutzen: Es zeigt der Galaxis, dass die ach so guten Rebellen zu terroristischen Mitteln gegen zivile Frachtschiffe greifen, wenn es ihren Zwecken dienlich ist.“  

„Und es wird der NDEO sein, der die Aktion leitet, Großmarschall Hux?“, fragte Fendrik noch nach, obgleich er sich dessen bereits sicher zu sein schien. „Nein, General, ich möchte, dass General Pryde diese Aufgabe übernimmt, dass er es ist, der vor den Augen der Galaxis die Terroristenbasis zerstört.“ Fendrik schien nun etwas verwirrt. „General Pryde, Sir?“ „So ist es, General. Er scheint mir für diese Aufgabe besonders geeignet zu sein.“ Denn nicht nur die Galaxis würde Pryde dabei zusehen können, wenn Armitage die Holos vom Angriff veröffentlichen ließ, sondern auch die Terroristen selbst. Sollte Pryde also tatsächlich an Armitages Stuhl sägen und dazu mit den Terroristen kollaborieren wollen, dann wäre Pryde mit einer solchen Aktion jedenfalls bei diesen diskreditiert. Doch diese Gedanken behielt er lieber für sich.

Als er wenig später mit Pryde sprach, machte der auf Armitage allerdings den Eindruck, als ob er sich keine sonderlichen Sorgen um seinen Ruf bei den Terroristen machte. Er zeigte sich nämlich sofort dazu bereit, die Mission zu übernehmen und mit der Steadfast nach Vena zu fliegen, um dort aufzuräumen. Auch während der Kampfhandlungen gab es wie erwartet keine größeren Probleme.  

Wie Armitage später in dem Bericht des Generals las, ließ Pryde seine Schiffe in einen sehr hohen Orbit um Vena einfliegen, um möglichst unentdeckt zu bleiben, dann wurde Casterfo mitten in der Nacht mit einem Shuttle unbemerkt in die nächstgelegene Stadt befördert, von wo aus er sich per Luftspeeder Richtung Basis aufmachte. Währenddessen sprangen die Soldaten der Spezialeinheit unter Prydes Kommando aus großer Höhe mit Fallschirmen ein paar Kilometer von der Basis entfernt ab und blieben dann in der Deckung der Vegetation. Dann war erst einmal Casterfo am Zug.  

Nach Aussage der Soldaten, die ihn mit ihren Nachtsichtgeräten von außen an die Basis herankommen sahen, kam er auch problemlos hinein. Doch drinnen konnten sie ihn nicht mehr beobachten, und es tat sich erst einmal stundenlang gar nichts. Natürlich hatte niemand angenommen, dass er einfach so zum Schildgenerator durchspazierte und ihn in die Luft jagte, doch nach vier oder fünf Stunden, begannen sowohl Pryde als auch Fendrik skeptisch zu werden. Hatten sie zuerst geplant, Casterfo einen Aufpasser vom NDEO mitzuschicken, so hatten sie sich dann doch gegen diese Option entschieden, weil sie den Terroristen jetzt keinen Unbekannten vorsetzen wollten, der vielleicht Verdacht erregen würde.

Als es bereits zu dämmern begann, dachte Pryde bereits darüber nach die Mission zu beenden, die Soldaten auf dem Boden abzuziehen und mit seinen Schiffen wieder zurückzukehren. Doch als die Sonne langsam aufging, erfolgte eine gewaltige Explosion in der Basis, die selbst im hohen Orbit auf der Steadfast noch durch die Sichtfenster der Brücke zu sehen war. Wie Hux in dem Bericht las, hatte sich Pryde zuerst gefragt, was Casterfo da alles in die Luft gejagt hatte, doch als er die Turbolaser seines Schlachtkreuzers dann auf die Basis richtete, kamen die sie bis zum Boden durch. Der Generator war also dabei gewesen. Casterfo hatte seine Aufgabe zwar etwas spät erledigt, aber er hatte es getan.

Der Rest war dann nicht mehr so schwierig. Kaum hatten die Schiffe aus dem Orbit die Verteidigungseinrichtungen der Terroristen zerstört, rückten die Spezialeinheit und die Sturmtruppen in die Basis ein und schalteten jeden Widerstand aus. Die meisten starben im Blasterfeuer, doch die Soldaten der Ersten Ordnung konnten auch ein paar Gefangene machen, unter ihnen war sogar der berühmte Han Solo und der bei den Aufrührern als Fliegerass geschätzte Poe Dameron.  

An dieser Stelle nahm Armitage von Kuat aus Kontakt mit Pryde auf der Steadfast auf. „Das ist gut gelaufen, General“, lobte er ihn. „Und jetzt fliegen Sie hinunter zu dieser Basis und präsentieren Sie den Holokameras den Erfolg der Ersten Ordnung im Kampf gegen den Terrorismus. Zeigen Sie der Galaxis und den Terroristen, dass wir in der Lage sind, für Recht und Ordnung zu sorgen.“ Als Pryde keine Einwände dagegen vorbrachte, fuhr Armitage fort: „Und bevor ich es vergesse, General Pryde, verfahren Sie mit den Gefangenen wie man mit Kriminellen verfährt: Verhören Sie sie und dann hängen Sie sie auf.“

War Armitage zuerst schon fast davon überzeugt gewesen, dass Pryde ihn selbst durch heimliche Unterstützung der Terroristen schlecht aussehen lassen wollte und sich deshalb sträuben würde, öffentlich gegen die Terroristen vorzugehen, so kamen ihm nun allerdings Zweifel. Pryde war zu schnell bereit gewesen, den Einsatz zu übernehmen. Und jetzt konnte er auch noch einen öffentlichkeitswirksamen Erfolg vorweisen, was seine Position im Oberkommando stärkte. Eine halbe Stunde lang überlegte er hin und her, und dann kam er zu dem Schluss, dass er das fertiggestellte Holovid vom Einsatz doch nicht so der Galaxis präsentieren würde.  

Ein paar Minuten später hatte er eine Kommlink-Verbindung zu General Fendrik und informierte ihn über die Lage: „Ich habe mir das fertiggestellte Vid angesehen, General. Aber was mich daran noch etwas stört, ist, dass Ihre Rolle und die des NDEO dabei nicht richtig herauskommen. General Prydes Rolle wird in dem Vid viel zu sehr überbetont. Ich werde also ein Kamerateam zu Ihnen schicken, und Sie werden das klarstellen, Ihre leitende Rolle angemessen betonen – natürlich ohne den Namen unseres Agenten zu nennen.“ Fendrik wirkte verwirrt auf dem Display, doch er nickte brav. „In Ordnung Großmarschall Hux. Wie Sie befehlen.“

Zwei Tage nach der Sendung des Holovids war Ransolm Casterfo auf Corellia gerade dabei, die Stufen vom Hauptstadt-Raumhafen hinabzusteigen, um sich ein Lufttaxi zu nehmen, als sich auf dem Luftweg ein Speeder mit hoher Geschwindigkeit näherte. Der Fahrer überholte in waghalsigen aber gekonnten Manövern die übrigen Fahrzeuge und nahm keinerlei Rücksicht darauf, ob er von einer Polizeistreife bemerkt wurde. Erst in der Nähe des Raumhafens wurde er kurz etwas langsamer. Dann wurde das Fenster auf der Beifahrerseite ein Stück herunter gelassen, und der Lauf eines automatischen Blastergewehrs erschien. Sekunden später war Casterfo tot und lag in einer Blutlache neben mehreren anderen Toten und Verletzten auf den Stufen der Treppe.


5.

Leia Organa war sichtlich aufgebracht in der Senatsdebatte auf Corellia. Lautstark verurteilte sie in der Übertragung der Debatte in den corellianischen Nachrichten das Eingreifen der Ersten Ordnung auf Vena als Aggression und forderte ein entschlossenes Vorgehen gegen sie:  

„Zu lange schon haben wir diesen Aggressionen tatenlos zugesehen. Manche von uns haben wohl gehofft, dass sich diese Aggressionen der Ersten Ordnung von alleine legen werden, doch nun wurden sie – mal wieder, wie ich betonen möchte! – enttäuscht und eines Besseren belehrt. Die Erste Ordnung ist ihrem ganzen Wesen nach auf Aggression ausgerichtet, und ihr kann nur durch eine Antwort begegnet werden, die sie versteht: Die Demonstrative Zurschaustellung unserer militärischen Stärke, und notfalls auch deren Einsatz, um den Frieden und die Freiheit in der Galaxis zu bewahren. Zeigen wir ihnen, dass wir bereit sind ein solches Verhalten nicht länger zu dulden und dass wir es ernst meinen: erhöhen wir endlich unseren Verteidigungshaushalt und setzen der Ersten Ordnung ein paar Schlachtschiffe vor die Nase, die diesen Namen wirklich verdienen! Und damit, liebe Senatorinnen und Senatoren, meine ich ganz bestimmt nicht zehn oder zwanzig Schiffe, sondern fünfhundert oder sechshundert!“

Die versammelten Senatoren starrten sie erst ein paar Sekunden lang verblüfft an, dann begannen einige zu tuscheln und andere fingen an zu klatschen. Erst waren es wenige vereinzelte hier und da im Raum, doch ihnen schlossen sich bald immer mehr an.  

Armitage, der die Nachrichten spät abends in seinem Wohnzimmer verfolgte, war ebenfalls etwas überrascht: diese Leia Organa wollte das Vorgehen gegen diese Terrorbasis auf Vena allen Ernstes als Aggression der Ersten Ordnung verkaufen! Und, was noch schlimmer war, der halbe Saal beklatschte das auch noch! Organa sprach gerade von einer starken Allianz, die Corellia nun mit anderen freiheitsliebenden Systemen gegen die Erste Ordnung schließen müsse, als sich Armitage dazu entschied, Major Opan kommen zu lassen. Als der zehn Minuten später noch halb verschlafen in der Tür erschien, forderte ihn Armitage auf, leise einzutreten, um nicht Shanita zu wecken, die auf dem Sofa eingeschlafen war.

„Major Opan“, begann er dann leise, „ich möchte, dass Sie mir umgehend einen Termin bei Präsident Karantes verschaffen. Der scheint mir ja noch zu der gemäßigten Fraktion im corellianischen Senat zu gehören.“  

Armitage merkte Opan an, dass er überhaupt nicht mitbekommen hatte, worum es ging, doch Opan folgte wie immer seinen Anweisungen. „Jawohl, Großmarschall Hux. Ich versuche sofort, ihn zu erreichen.“ Dann machte er kehrt, um dem Befehl Folge zu leisten.

„Geht es um diese Frau in den Nachrichten, Papa?“, wollte eine ebenfalls verschlafende Shanita von ihm wissen. Anscheinend hatten sie sie doch geweckt. Armitage schaute zu ihr hinüber auf die andere Seite des Wohnzimmers und nickte dann. „Ja, Shanita. Wenn es nach der ginge, würde uns Corellia sofort angreifen.“ Verständnislos blickte sie ihn an. „Und warum will sie das?“ „Weil sie nicht will, dass wir für Recht und Ordnung in der Galaxis sorgen.“ Shanita setzte sich nun auf, griff nach Armitages Blaster auf dem Wohnzimmertisch und richtete ihn auf die Projektion der Senatorin. „Peng, peng!“, rief sie und Armitage grinste. Doch bevor das Mädchen auf die Idee kam, den Holoprojektor ins Jenseits zu befördern, nahm er ihr die Waffe wieder ab und legte sie ein Stück weiter von Shanita entfernt ab. Die war nun hellwach und lief in die Küche, um sich ein paar Leckereien zu holen.

Kaum war sie losgelaufen, als General Pryde mit grimmiger Mine in der Tür erschien. Noch im Laufe dieser Nacht hatte Armitage eine Besprechung des Oberkommandos angesetzt, um auf die Reaktion des corellianischen Senats auf den Angriff auf die Vena-Basis zu antworten. Doch Pryde wollte anscheinend nicht warten, bis alle im Kuat-Palast zusammenkamen, sondern war schon eher zu Armitages Wohnbereich vorgestürmt.  

„Jetzt haben wir uns also auch noch mit Corellia angelegt!“, warf er Armitage bereits vor, als er noch nicht einmal richtig im Wohnzimmer angekommen war. „Und das nur, weil Sie nichts von Politik verstehen, Großmarschall Hux! Was glauben Sie, wohin uns Ihr Stil noch bringen wird? Soll sich die Erste Ordnung mit der gesamten Galaxis anlegen? Wollen Sie darauf hinaus? Oder sind Sie nur inkompetent?!“

Armitage erhob sich verblüfft aus seinem Sofa und hatte seine Gedanken soweit geordnet, um der Schimpftirade Prydes zu begegnen: „General Pryde, mäßigen Sie sich! Wir sind hier nicht am Stammtisch in irgendeiner drittklassigen Bar!“ Stur starrten sich beide in die Augen, ohne dass einer von beiden wegsah. „Und falls Sie es nicht bemerkt haben, Senatorin Organa war nicht die Einzige, die gesprochen hat, und sie repräsentiert nicht Corellia. Haben Sie Präsident Karantes zum Beispiel überhaupt Beachtung geschenkt!? Und dabei mitbekommen, dass er ganz und gar nicht von der Kriegstreiberei der Oberterroristin Organa begeistert ist?“

„Sie versuchen das Schlamassel, in das Sie uns gebracht haben, schönzureden, Großmarschall Hux. Und es ist Zeit, dass das ein Ende hat. Ziehen Sie endlich die Konsequenzen aus Ihrem Versagen und treten Sie zurück!“

Wieder war Armitage verblüfft von der Dreistigkeit des Generals. „Wie können Sie es wagen?! Ich werde Sie wegen Meuterei vors Gericht zerren und an den Strang bringen, Pryde! Und Sie werden sehen, dass die große Mehrheit des Oberkommandos das gutheißen wird. Vielleicht werden Sie Admiral Griss auf Ihrer Seite haben, doch der Rest ist mir loyal ergeben und wird keinem Aufrührer folgen!“

„Das muss er auch gar nicht, Hux“, warf Pryde ein. Und dann zog er seinen Blaster und richtete ihn auf Armitage. „Es reicht völlig, wenn ich erkenne, das Sie uns in den Abgrund führen.“

Armitage wich zwei Schritte von Pryde zurück und überlegte, was er nun tun konnte. Er hatte nicht damit gerechnet, dass er von einem der Eingeladenen bedroht werden würde und hatte keine Sicherheitsmaßnahmen für das Betreten seiner Privaträume angeordnet. Und seinen eigenen Blaster hatte er vor ein paar Minuten weiter weg auf ein Schränkchen gelegt, also außer Reichweite von seiner gegenwärtigen Position aus. Also würde er erst einmal auf Zeit spielen und hoffen, dass ihm irgendetwas einfiel oder dass jemand – Opan vielleicht – dazu kam und Pryde zur Besinnung kam.

„Legen Sie die Waffe weg, Pryde!“, rief ihm Armitage zu. „Glauben Sie, Sie kämen hier lebend wieder heraus, nachdem Sie auf mich geschossen hätten? Glauben Sie nicht viel eher, dass Hauptmann Phasma Sie Ihrer gerechten Strafe zuführen würde?!“

„Quatschen Sie nicht herum, Hux, sondern machen Sie sich daran, Ihren Rücktritt zu verkünden!“ Armitage starrte ihn sekundenlang sprachlos an. „Nein, das werde ich nicht tun, Pryde!“, entgegnete er dann. „Und was werden Sie jetzt tun? Werden Sie mich erschießen?“  

Noch während er sein Gegenüber herausfordernd betrachtete, hörte er den Schuss und zuckte leicht zusammen. Doch der Schmerz kam nicht. Hatte Pryde auf eine solch kurze Distanz nicht getroffen?, fragte er sich als erstes. Doch die Antwort folgte sogleich: Nicht er ging getroffen zu Boden, sondern General Pryde. Verwirrt blickte sich Armitage um, und seine Augen fanden Shanita schräg hinter sich stehend. Und in der Hand hielt sie den Blaster, mit dem sie zuvor auf die Organa hatte schießen wollen. „Shanita!“, brachte Armitage schließlich hervor.  

Doch die schaute wieder zu Pryde hinab. „Pass auf, Papa!“, rief sie, und Armitage drehte sich herum. Seine Tochter hatte ihn also nicht richtig erledigt sondern nur angeschossen. Sogleich wollte er ihr seinen Blaster abnehmen, doch das Mädchen war schneller. Sie feuerte zweimal auf Pryde, einmal in den Kopf und einmal ins Herz. Dann lag er tot auf dem Wohnzimmerteppich in einer sich langsam ausbreitenden Pfütze aus Blut.


Zwei Wochen später bekam Armitage seinen Termin für ein Treffen mit dem corellianischen Präsidenten Karantes. Insofern war Armitage zufrieden, doch was sein Ansinnen betraf, vor einer Menge ausgewählter Unterstützer vor dem Regierungssitz zu sprechen, so wurde dieses Anliegen vom Präsidenten abgelehnt. Ein gemeinsames Händeschütteln in aller Öffentlichkeit und eine Ansprache im Zentrum Corellias vor wehenden Fahnen und jubelnden Zuschauern wäre der perfekte Stoff gewesen, um all die besorgten Offiziere daheim zu beruhigen: Seht her, das ist das wahre Corellia, nicht diese kriegstreiberische Organa mit ihrer Terroristenbande und ein paar sympathisierenden Senatoren und Offizieren. Doch darauf musste er verzichten. Stattdessen wollte Karantes ihn ganz unspektakulär in seinem Regierungssitz in einem Büro empfangen. Und gesendet werden sollten nur etwa fünf Minuten, eben eine Nachricht darüber, dass beide Politiker sich getroffen und eventuell irgendetwas beschlossen hätten. Nun gut, dachte Armitage, das musste eben reichen, um sich daheim als fähiger Anführer zu präsentieren, der von anderen Staatsmännern empfangen wurde.

Seine Ankunft auf Corellia und seine kurze Weiterfahrt vom Landeplatz seines Shuttles bis zum Regierungssitz erfolgte unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen und keiner Öffentlichkeit – wenn man das Personal des Sicherheitsdienstes beiseite ließ, das dafür sorgte, dass er nicht von irgendwelchen fanatischen Organa-Anhängern angegriffen wurde, die irgendwie an die Information seiner Ankunftszeit gekommen waren. Es gab auch keinen roten Teppich vor dem Eingang und keine Truppen, die Spalier standen. Karantes machte sehr deutlich, dass dies kein Staatsempfang war sondern nur ein Arbeitstreffen mit dem Kollegen aus Kuat. Ein kurzes Arbeitstreffen. Vermutlich wollte er sich von den gegnerischen Senatoren nicht vorwerfen lassen, dass er sich an Großmarschall Hux anbiederte und ihn hofierte, dachte Armitage, als er die Stufen der breiten Treppe hinaufgeleitet wurde.  

Immerhin konnte Armitage dann sofort eintreten und musste nicht etwa noch in einem Wartezimmer beim Sekretariat warten. Karantes erhob sich auch sogleich und reichte ihm lächelnd die Hand. „Ich grüße Sie, Großmarschall Hux“, empfing er ihn dann freundlich. Armitage erwiderte höflich den Gruß. „Es freut mich, dass Sie etwas Zeit für mich haben, Präsident.“ Dann setzten sich beide auf gegenüberliegenden Seiten des Schreibtisches und Armitage fuhr fort: „Wie Sie sich vielleicht denken können, habe ich um dieses Treffen gebeten, um Ihnen zu versichern, dass es nicht die Absicht der Ersten Ordnung ist, für Corellia zu einer Bedrohung zu werden. Der Angriff auf diese Basis auf Vena erfolgte ganz alleine in der Absicht, gegen Piraterie und Terrorismus in der Region vorzugehen und den Handel bei Taanab zu schützen.“

Karantes nickte Armitage zu. „Ich glaube Ihnen darin sogar, Großmarschall Hux, auch wenn andere im Senat und in der Regierung etwas Anderes vermuten.“ „Das freut mich zu hören“, kommentierte Armitage, bevor Karantes weitersprach: „Doch erklären Sie mir eines, Großmarschall Hux, ist der neue Todesstern, der da bei Bastion gebaut wird, ebenfalls gegen Piraten und Terroristen gerichtet?“

Armitage war erst einmal überrumpelt und brauchte ein paar Sekunden, um darauf zu reagieren. Konfrontierte ihn sein Gegenüber so ganz nebenbei mit seinem Wissen über den angeblichen neuen Todesstern der Ersten Ordnung. „Falls diese Subjekte einen planetenweiten Aufstand gegen Recht und Ordnung anzetteln, dann könnte man ihn auch dafür verwenden, Präsident. Vor allem aber dient er zur Abschreckung etwaiger Feinde, die in unser Territorium einfallen könnten. Und natürlich zur Verteidigung in einem Kriegsfall. Doch ich kann Ihnen versichern, Präsident Karantes, niemand in der Führung der Ersten Ordnung denkt an einen Einsatz dieser Waffe gegen Corellia.“  

Karantes sah ihn schweigend an und überlegte anscheinend, ob er seinem Wort nun Glauben schenken sollte oder nicht. „Welche Garantien können Sie uns geben, dass er nicht gegen uns zum Einsatz kommt, Großmarschall Hux?“, fragte er dann nach. „Ich werde ihn bei Bastion belassen, Herr Präsident. Ganz weit weg von Corellia, zumindest solange wir nicht gezwungen sind, ihn zur eigenen Verteidigung einzusetzen. Falls Sie das als Zeichen meines guten Willens akzeptieren.“ Armitage beobachtete seine Reaktion, doch sein Gegenüber lächelte nur höflich und nickte wieder. Erst eine halbe Minute später entgegnete er: „Sie müssten ein Beobachtungsteam bei Bastion akzeptieren, Großmarschall Hux.“ „In Ordnung, Präsident Karantes. Das lässt sich machen“, stimmte Armitage rasch zu.

„Doch sagen Sie“, fuhr er nach ein paar Augenblicken fort, „wie kommt es eigentlich, dass diese Leia Organa Senatorin auf Corellia ist? Unseren Informationen zufolge ist sie die Chefin einer weiträumig agierenden Terrororganisation, die als solche von der Ersten Ordnung gesucht wird.“ Karantes hatte diese Frage vermutlich bereits erwartet, denn er hatte schnell eine Antwort parat: „Senatorin Organa hat mächtige Verbündete hier auf Corellia, Großmarschall Hux. Und ich habe hier nicht dieselben Befugnisse wie Sie in Kuat. Ich könnte noch nicht einmal ihre Immunität als Senatsmitglied aufheben lassen, was eine Voraussetzung wäre, um sie rechtlich belangen zu können.“

Armitage schüttelte innerlich den Kopf. Karantes hatte ihm gerade erklärt, dass im politischen System auf Corellia die Position des Präsidenten so schwach war, dass ein paar mächtige Verbündeten im Senat dazu ausreichten, dass er eine Verbrecherin nicht aus ihrer Mitte entfernen konnte! Vermutlich hatte Karantes auch nicht den Mumm dazu, sie von seinem Geheimdienst ausschalten zu lassen, ohne dass es Spuren zu ihm gäbe. Aber gut. Er würde hier vermutlich nicht weiterkommen. Und so begnügte er sich mit dem demonstrativen Händeschütteln und Politikerlächeln vor den Kameras und den beiderseitigen Bekundungen, die bestehenden Spannungen zwischen ihnen abzubauen und zur Normalität in den beiderseitigen Beziehungen zurückzukehren.


6.

„Erst brannte Brentaal, dann weitete sich der Terror nach Taanab aus, jetzt brennen Caamas und Castell“, setzte drei Wochen später Karantes zu einer Erklärung vor versammelten Parteimitgliedern auf dem großen Platz im Zentrum der Hauptstadt an. Umgeben war er dabei auf der zu diesem Zweck errichteten Plattform von getreuen Granden der Partei und in der Militärhierarchie, die allesamt ernst dreinblickten und hin und wieder vereinzelt zustimmend nickten.

„Und dabei, liebe Bürgerinnen und Bürger, handelt es sich nur um diejenigen Planeten, die zum Territorium der Ersten Ordnung gehören. Leider muss ich mittlerweile auch noch Commenor und Cato anführen, Planeten, die nicht mehr weit von Corellia selbst entfernt liegen und definitiv nicht im Einflussbereich der Ersten Ordnung liegen. Doch auch hierhin hat sich der Terror mittlerweile ausgeweitet, Terror und Aufruhr, der auf all diejenigen abzielt, die sich für ein friedliches Miteinander in der Galaxis aussprechen. Und es scheint genau dieser Friede zu sein, der manche Kreise zu stören scheint.“  

Karantes unterbrach sich ein paar Sekunden lang, um die Reaktion auf seine Worte zu beobachten, und fuhr dann fort: „Wie lange, frage ich mich und frage ich euch, wird es wohl noch dauern, bis dieser Terror und dieser Aufruhr auch Corellia erreichen?! Wie viele Tote und Verwundete wolle diese Kreise auch hier in Kauf nehmen, um den Frieden mit der Ersten Ordnung zu verhindern?! Bürger von Corellia, auch hier gibt es nämlich Leute, die für den Frieden eintreten, Leute, die das auch wagen laut zu sagen!“

Die versammelten Parteimitglieder klatschten. Obwohl es zu regnen angefangen hatte und etwas kühl und windig war, waren doch Etliche gekommen, um Karantes, Corellia und dem Rest der Galaxis zu zeigen, dass ihnen das Thema wichtig war und dass auch sie den Frieden unterstützten. Zwar hatte Karantes nur von bestimmten Kreisen gesprochen, die diesen Frieden verhindern wollten, doch allen war klar, von wem der Präsident da sprach. Gingen sie nun also trotz schlechten Wetters auf die Straße, um für ihre Überzeugungen einzutreten, würden vermutlich weitere Menschen und nicht-Menschen auf anderen Welten folgen und ebenfalls auf die Straßen gehen, um zu demonstrieren. Und schließlich würden die Terroristen, Aufwiegler und Kriegstreiber um Senatorin Organa als das erkannt werden, was sie waren, und stürzen.

Armitage saß im Konferenzsaal der NDEO-Zentrale auf Kuat und stellte sich vor, dass die Versammelten dort draußen genau das gedacht haben könnten. Und dann folgte die Stelle in der Aufzeichnung, wegen der General Fendrik vom NDEO dem gesamten Oberkommando dieses Holovid zeigte: Ein paar Meter hinter dem Präsidenten explodierte die Plattform in einem grellen Feuerball und riss die darauf stehenden Menschen mit sich zu den Seiten und zu Boden. Als der Rauch sich legte, konnten die Mitglieder des Oberkommandos Leibwächter des Präsidenten erkennen, die zu den Toten oder Verletzten eilten, um sie zu bergen oder ihnen zu helfen. Die Meisten lagen bewegungslos da, doch hin und wieder regte sich jemand und stöhnte vor Schmerzen. Die versammelte Menge war mittlerweile in Panik von dem Platz geflohen oder noch dabei sich in Sicherheit zu bringen. Wie es Präsident Karantes ging, konnte man nicht sehen, denn auch die Aufzeichnung war erst verwackelt und dann ganz ausgefallen.

Fendrik stoppte die schwarz gewordene Aufzeichnung und blickte die versammelten Offiziere an: „Leider muss ich Ihnen sagen, dass das noch nicht alles war. Zugleich mit dem Attentat erfolgte nämlich eine besorgniserregende Bewegung von Teilen der corellianischen Flotte. Diese wurden von unseren Aufklärern nämlich kurz nach dem Attentat in der Nähe von Vena gesichtet und an die Zentrale des NDEO gemeldet.“

„Was ist mit der corellianischen Führung, jetzt, da der Präsident entweder tot oder verwundet ist? Wissen wir da bereits etwas, General Fendrik?“, wollte Armitage nun wissen. „Nun, wenn wir der kürzlichen Ausstrahlung der corellianischen Nachrichten glauben, Großmarschall Hux, dann wird wohl Vizepräsidentin Nelarka vorerst die Amtsgeschäfte übernehmen.“ „Bloß nicht“, hörte Armitage einen der Offiziere dazwischenmurmeln. „Ist die nicht radikal gegen die Erste Ordnung?“ Armitage erkannte jetzt, dass es Admiral Kanoka war, die diese Bedenken geäußert hatte. „In der Tat, wenn es nach Nelarka ginge, dann würde Corellia uns wahrscheinlich lieber heute als morgen angreifen“, bestätigte Fendrik die Befürchtungen der Admiralin. „Und der NDEO hat sogar Hinweise darauf, dass diese Nelarka im Bunde mit Oberterroristin Leia Organa und ihrer Bande steckt.“ „Sodass es auch diese ist, die mit am meisten von dem Attentat, oder soll ich besser sagen: Enthauptungsschlag, profitiert“, führte Hux den Gedanken zu Ende.

Im Konferenzraum des NDEO entstand Gemurmel. Dieser Anschlag auf fast die gesamte corellianische Führung würde nun die Politik der Ersten Ordnung radikal verändern. Der Planet war offensichtlich politisch zutiefst gespalten, was sich bis in die oberste Führung hinein erstreckte. Bis hinein zu Leuten, denen es gelungen war, unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz der planetaren Führung eine Bombe auf, unter oder hinter die Rednertribüne zu bringen! Inmitten des Gemurmels ergriff dann Großmarschall Hux das Wort: „Stellen wir uns den neuen Gegebenheiten! Zeigen wir den Verschwörern und Terroristen, dass wir auch auf einen Staatsstreich zu handeln wissen! Schicken wir unsere Flotte ebenfalls nach Vena und fangen die Angreifer ab!“


7.

Armitage hatte danach die Zentrale des Auslandsgeheimdienstes verlassen und unterwegs zurück zum Palast die hereinkommenden Informationen der Aufklärer aus dem Vena-System studiert, momentan freilich nur die über die Aktivitäten der feindlichen Flotte, da die eigene Flotte, die er dorthin beordert hatte, noch unterwegs war. Dann hatte er bestimmte klassifizierte Informationen über die Restbestände aus Mount Tantiss konsultiert, der ehemaligen privaten Schatzkammer von Imperator Palpatine auf Wayland. Und anschließend nutzte er eine sicher Verbindung, um zu Major Vonreg, dem Fliegerass der Ersten Ordnung, Kontakt herzustellen.  

„Ich grüße Sie, Major Vonreg“, begann er dann nach ein paar Minuten, während denen der Pilot anscheinend aus dem Bett geholt worden war. Vonreg erwiderte den Gruß müde aber neugierig, was es so Wichtiges gab, dass Großmarschall Hux persönlich Kontakt mit ihm aufnahm. „Major, ich habe einen Spezialauftrag für Sie“, fuhr Hux dann fort. „Wie vertraut sind Sie eigentlich mit den TIE-Jägern der EO-Spezialeinheiten, den TIE/SFs?“ Vonreg wurde schlagartig wach, als er etwas von einem Spezialauftrag und den besten Jägern der ganzen Ersten Ordnung hörte. „Großmarschall Hux“, entgegnete er dann auch gleich, „ich habe jahrelange Erfahrung mit den TIE/SFs. Ich kann die fliegen wie niemand sonst. Aber erzählen Sie mir doch mehr von dem Spezialauftrag.“ „Nun, Major, es geht hier nicht nur darum, dass Sie den TIE/SF komplett beherrschen, Sie müssten ihn dabei erst blind fliegen und danach einen Guerilla-Kampf mit ihm führen. Meinen Sie, dass Sie ein paar Staffeln dieser Jäger in einen Kampf führen können?“ Jetzt schaute Vonreg in der Tat verwirrt drein und Armitage musste schmunzeln.


Die folgenden Tage bestanden dann jedoch erst einmal aus Warten auf die Lieferungen aus Mount Tantiss. Während dieser Zeit traf auch die von Armitge losgeschickte Flotte unter Admiral Henianka bei Vena ein und nahm die feindliche Flotte unter Beschuss. Doch da Heniankas Flotte deshalb in die Schlacht beordert worden war, weil sie eben am nächsten gelegen war und nicht weil sie besonders für diesen Kampf geeignet war, musste das Oberkommando im Laufe der ersten Tage feststellen, dass die eigene Flotte zahlenmäßig unterlegen war und langsam aufgerieben wurde. Armitage informierte die Admiralin, dass Unterstützung so gut wie unterwegs war und dass sie durchhalten mussten, bis sie eintraf. Doch so schnell ging das dann doch nicht, da zwar die Lieferungen aus Wayland endlich in Taanab ankamen, von wo aus der Angriff schließlich starten sollte, doch die Piloten erst noch den ungewohnten Blindflug üben mussten.

Armitage war mittlerweile ebenfalls auf seinem Flaggschiff, der Finalizer, im Orbit um Taanab, also nicht weit von Vena entfernt, als General Fendrik vom NDEO ihm eine überraschende Nachricht übermittelte: Präsident Karantes hatte das Attentat auf Corellia überlebt und wollte ihn sprechen. Sein Geheimdienst wisse nämlich, wo sich das Hauptquartier dieser Organa-Bande befinde.

Hux nahm noch auf der Brücke Kontakt mit dem corellianischen Präsidenten auf, und während er sich mit ihm unterhielt, betrachtete er nachdenklich die Piloten der TIE/SFs, die von der Finalizer aus starteten und mit ihren Übungen begannen. „Sie verschanzen sich also in einer aufgegebenen Mine auf einem verlassenen Mond um Sarka, ein Stück nordöstlich von Vena, sagen Sie“, fasste Armitage dann kurz zusammen. „So ist es, Großmarschall Hux. Und sie sind außerordentlich gut bewaffnet. Wenn Sie also eine Spezialeinheit da rein schicken wollen, seien Sie auf starke Gegenwehr gefasst“, ergänzte Karantes. Armitage runzelte die Stirn und dachte nach.  

„Vielleicht wäre es besser, wenn wir keine Spezialeinheit dorthin schicken, sondern ein Exempel statuieren, Präsident.“ Der sah ihn fragend an und wartete auf eine nähere Erläuterung. „Sie haben doch jüngst unseren Todesstern erwähnt, erinnern Sie sich? Das wäre vielleicht ein guter Moment, um ihn einmal auszuprobieren. Eine einzelne Reaktorzündung, die diesen kleinen Mond möglicherweise sogar zum Zerbrechen bringt. Und das vor laufender Kamera an Bord eines unserer Schiffe.“ Jetzt war Karantes sichtlich überrascht, doch er reagierte nicht sofort und dachte eine Weile nach, bevor er antwortete: „Ja, vielleicht wäre das tatsächlich die beste Antwort auf das Treiben dieser Mörderbande.“ Armitage nickte zufrieden. „Und wenn wir Glück haben, ist diese Leia Organa dabei, wenn unsere neue Waffe das Hauptquartier in Schutt und Asche legt.“

Kaum hatte er das Gespräch beendet, gab er Befehl, Projekt QS von Bastion nach Taanab zu verlegen. Und nicht nur dieses, sondern auch die Supremacy, der Dreadnaught der Megaklasse der Ersten Ordnung, sollte sich dorthin begeben. Gerne hätte er beide hier eintreffen gesehen und das dazugehörige Staunen der TIE-Spezialeinheiten gesehen, wenn plötzlich der Todesstern aus dem Hyperraum auftauchte und auf weitere Befehle wartete. Doch Armitage wusste, dass dies noch eine ganze Weile dauern würde, da Bastion etwa eine halbe Galaxis weit entfernt von Taanab lag und er mit der Finalizer und den beiden  TIE/SF-Staffeln bis dahin bereits ihre Mission bei Vena erledigt haben würden.

Am nächsten Morgen, kurz nach der beunruhigenden Nachricht darüber, dass sich die Aufstände von Vena nach Brentaal ausgeweitet hatten, brachen sie dann auf nach Vena. Da der Planet nicht weit von Taanab entfernt lag, dauerte der Hyperraumsprung nicht lange und die Finalizer gesellte sich zu der angeschlagenen Flotte Heniankas aus drei noch einsatzfähigen Sternzerstörern der Resurgent-Klasse, sechs verbleibenden schweren Kreuzern und ein paar Fregatten. Der Feind hatte noch etwa zehn größere Schiffe aller Art und war somit zahlenmäßig überlegen. Doch es war Heniankas Flotte immerhin gelungen, sich zwischen die Angreifer und Vena zu schieben und sie somit von der Bombardierung der Oberfläche abzuhalten. Die Finalizer erreichte das System ein Stück weiter vom Planeten entfernt und befand sich also im Rücken der Feinde.  

Kaum war sie dort aufgetaucht, machte sich auch schon das Kommunikationssystem des Sternzerstörers bemerkbar: „Willkommen bei Vena, Großmarschall Hux!“, begrüßte sie Admiral Henianka. „Wir können hier wirklich noch etwas Unterstützung gebrauchen.“ „Ich verstehe, Admiral. Die zweite Flotte ist bereits unterwegs und wird voraussichtlich in drei Stunden hier eintreffen“, erwiderte Armitage. „Und auch ich habe eine kleine Überraschung für unsere Feinde mitgebracht.“

In dem Moment schienen die Gegner die Finalizer zu bemerken, denn zwei ihrer Schlachtschiffe begannen sich ihnen zuzudrehen. „Die TIEs der Spezialeinheiten sollen starten!“, rief Armitage sogleich und Kapitän Peavey gab den Befehl weiter. „Sie sollen dabei ein Marg Sabl-Manöver durchführen, das heißt eine Abwandlung davon, da wir die Finalizer nicht drehen müssen, um den TIEs beim Start Deckung zu geben. Sie sollen einfach denjenigen Hangar-Seitenausgang benutzen, der auf der dem Feind abgewandten Seite liegt.“ Peavey nickte. „Marg Sabl von Steuerbord!“, gab er dann an die Piloten weiter.

Armitage beobachtete, wie die Sternenjäger kurz darauf starteten. Und dann verschwanden sie ganz plötzlich, noch bevor sie die Deckung des Schlachtkreuzers verließen. Peavey starrte erstaunt nach draußen. „Was bei allen Sonnen...!“ begann er verwundert. Armitage wandte sich ihm zufrieden zu. Sein Plan schien zu funktionieren. „Sie haben die Tarnfelder aus Palpatines Schatzkammer“, erklärte er ihm, während sein Blick zu den großen Schiffen der Feindflotte hinüber wanderte. „Eröffnen Sie das Feuer aus den schweren Turbolasern, Kapitän!“, wies er ihn dann an. Peavey zögerte jedoch kurz. „Sir, wir sind noch nicht in Reichweite“, gab er zu bedenken. „Ich weiß, Kapitän. Tun Sie es aber trotzdem. Der Feind wird sich darauf konzentrieren und abgelenkt sein.“

Peavey gehorchte und bald darauf durchzuckten grüne Lichtstrahlen das All. Die beiden Feindschiffe hatten ihre Wendung hin zu ihnen mittlerweile ganz abgeschlossen, feuerten aber noch nicht, da auch sie noch nicht in Reichweite zu sein schienen. Währenddessen ging der Kampf der beiden Flotten in der Nähe des Planeten weiter.

Doch dann, ein paar Minuten später erfolgten plötzlich Explosionen an den beiden gegnerischen Schlachtschiffen. „Das waren die TIE/SFs!“, rief Armitage triumphierend. Kurz darauf wandte sich der Kommunikationsoffizier zu ihnen um und bestätigte Armitages Vermutung: „Die ersten TIEs haben ein Triebwerk eines der Schlachtschiffe lahmgelegt, Großmarschall Hux!“ Der lächelte leicht. Die Sternenjäger waren wie geplant wieder auf ihren Sensoren erschienen, auch der Feind musste sie jetzt sehen. Doch für ihn waren sie wie aus dem Nichts aufgetaucht und umflogen die großen behäbigen Schiffe schnell und wendig. Ein Versuch die kleinen TIE/SF mit schweren Waffen zu beschießen wäre sinnlos, da ihre Ausrichtung auf die wendigen kleinen Schiffe viel zu lange dauern würde.  

„Wir haben noch eine Explosion!“, meldete gleich darauf der Sensoroffizier. „Das war ein Raketengeschütz!“ „Sehr gut“, murmelte Armitage und fragte sich, wie lange die Gegner wohl brauchen würden, um ihre Jäger zu starten. Kurz darauf erschienen sie auf dem Taktikdisplay. Armitage stellte sich an die Konsole und betrachtete die beiden Jägerformationen. „Nehmen Sie weiterhin die Triebwerke, Waffensysteme und Sensoren der Feinde unter Beschuss, Abdrehen nach eigenem Ermessen!“, befahl er dann Major Vonreg, der die Führung der Staffeln übernommen hatte. „Jawohl, Großmarschall Hux!“, bestätigte der knapp.  

Und dann waren sie heran: Die Finalizer in Reichweite des ersten Schlachtschiffes und die feindlichen Jäger in Reichweite der TIEs. Und jetzt zeigte sich der Vorteil der TIE/SF gegenüber den normalen Sternenjägern: Sie besaßen Deflektorschilde und konnten dem Beschuss ihrer Gegner somit eine Weile standhalten. Armitage sah, dass sie auch weiterhin auf die Schlachtschiffe schossen, sie allmählich bewegungsunfähig, blind und zahnlos machten und die feindlichen Jäger sogar zu ignorieren schienen. Währenddessen hielt das Dauerfeuer aus der Finalizer selbst an, die mittlerweile von allen beiden Schlachtschiffen beschossen wurde. Mit abnehmender Intensität, wie Armitage zufrieden feststellte. Die TIE/SF machten ihre Arbeit offensichtlich sehr gut. Er sollte Vonreg wirklich langsam einmal befördern.

Als die Schilde der ersten TIEs zusammenbrachen und zwei von ihnen abgeschossen wurden, gab Vonreg den Rückzugbefehl. Die Finalizer erledigte den Rest, während die TIEs ihre Tarnschilde wieder aktivierten und zurück in den Hangar der Finalizer flogen.

Armitage beobachtete aus dem Brückensichtfenster, wie sie nahe des Sternzerstörers wieder sichtbar wurden und die dem Feind abgewandte Seite des Schiffes ansteuerten. Zufrieden nahm er dann Kontakt mit Admiral Henianka auf: „Können Sie ein wenig Hilfe gebrauchen, Admiral?“ „Wenn Ihre TIEs noch ein wenig Beschuss aushalten, gerne, Großmarschall Hux. Den Trick mit dem plötzlichen Auftauchen können Sie jedenfalls so nicht mehr wiederholen. Wenn diese corellianischen Offiziere und der Rebellenabschaum nicht allzu dumm sind, werden sie ihre eigenen Jäger in der Nähe ihrer größeren Schiffe lassen.“ Armitage nickte. „Ja, das denke ich auch. Aber ich gedenke, meinen TIE/SFs ein Geschwader normaler TIEs als Begleitschutz mitzuschicken. Die sollen ihnen den Rücken freihalten, während sie die Schlachtschiffe und schweren Kreuzer unter Beschuss nehmen. Und vergessen wir nicht die zweite Flotte, die demnächst ja auch bei uns eintreffen soll.“ „Solange müssten wir durchhalten können“, pflichtete ihm Henianka bei. „Es sei denn, die Feinde bekommen ebenfalls Nachschub“, gab sie zu bedenken. „Nun, um deren Hauptquartier werden wir uns demnächst kümmern. Abhilfe dafür ist bereits unterwegs.“

In den nächsten beiden Stunden halfen die TIE/SFs tatsächlich entscheidend dabei die Stellung bei Vena zu halten. Mit der Hilfe der sie beschützenden normalen Jäger konnten sie weitere vier Großkampfschiffe lahmlegen und ihre Feuerkraft erheblich reduzieren. Doch sie würden nicht ewig so weitermachen können. Armitage sah, wie viele ihrer Begleiter abgeschossen wurden, auch wenn sie es nur mit den gegnerischen Jägern, zumeist X-Flüglern, zu tun hatten und nicht mit den schweren Geschützen der Schiffe, die sich vermutlich aus Angst zurückhielten, die eigenen Jäger zu treffen.

Gegnerische Unterstützung kam tatsächlich, doch nicht als große Flotte, sondern vereinzelt, wie die Schiffe anscheinend gerade verfügbar waren. Und dann traf die zweite Flotte der Ersten Ordnung unter Admiral Kanoka ein und das Blatt begann sich zu wenden. Jetzt gerieten die aufständischen corellianischen Flottenoffiziere in die Defensive, während Henianka und Hux sie langsam von der Planetenoberfläche Venas zurückdrängten – zumindest diejenigen Schiffe, deren Triebwerke noch nicht von den TIEs zerstört worden waren.

Als die ersten der corellianischen Schiffe die Flucht ergriffen, gab Kanoka den Befehl, die liegengebliebenen Schiffe zu entern, während sich andere Flottenteile an die Verfolgung der Aufständischen machten – die dann auch noch direkt in die Arme der Flotte von Präsident Karantes flogen.  

Etwa eine halbe Stunde später nahm Admiral Kanoka dann Kontakt zur Finalizer auf: „Großmarschall Hux“, sagte sie und Armitage konnte ihr gleich an ihrem triumphierenden Gesichtsausdruck ansehen, dass sie etwas Positives zu sagen hatte. „Ich habe hier eine kleine Überraschung für Sie. Meine Sturmtruppen sind während der Enterung eines der liegengebliebenen Kreuzer auf sie gestoßen.“ Armitage sah neugierig auf das Kommdisplay der Konsole. „Haben Sie die Position ihres Hauptquartiers gefunden, Kanoka? Tut mir leid, aber die kennen wir bereits“, gab Armitage mit einem Schmunzeln zurück. Und dann schob Kanoka ihre Überraschung geradewegs in den Blickwinkel der Kamera. Jetzt war Armitage tatsächlich überrascht. Eine gefesselte, grimmig und aufsässig dreinschauende Prinzessin Leia, die Terrorchefin, die sie bereits seit Jahren suchten, stand da und funkelte ihn böse an.

„Ich grüße Sie, Euer Hoheit“, meinte Armitage nach ein paar Sekunden. „Ich hoffe, Sie hatten einen schönen Ausblick auf die Schlacht.“ Wütend sah sie ihn an und entgegnete dann trotzig: „Sie werden nie gewinnen, Großmarschall Hux! Selbst wenn Sie eine Schlacht gewinnen sollten, dann werden sich andere Systeme erheben und gegen die Tyrannei der Ersten Ordnung kämpfen. Der Freiheitswille der Galaxis lässt sich nicht so einfach unterdrücken!“ Genervt sah er sie an, bevor er sie unterbrach: „Verehrte Prinzessin, hier auf der Brücke meines Flaggschiffs befinden sich keine Ihrer Anhänger, denen Sie mit Ihrer Propaganda kommen müssen. Und mich können Sie definitiv nicht mit dem Gerede beeindrucken.“

Dann gab er Opan einen Wink. „Sorgen Sie dafür, dass sie in eine unserer Zellen gebracht wird.“ Und an Leia gewandt: „Ich werde dafür sorgen, dass Sie ein gebührendes Ende bekommen, Euer Hoheit. Vor den Augen der gesamten Galaxis und während Sie den Triumph der Ersten Ordnung hautnah miterleben können. Einen schönen Tag noch, Prinzessin.“ Daraufhin wurde sie von zwei Sturmtrupplern gepackt und weggebracht. Armitage lächelte triumphierend und malte sich seinen großen Sieg aus und die Niederlage seiner Feinde. Und alle würde es zu sehen bekommen und wissen, wem sie sich künftig zu beugen hätten.


Ein paar Wochen später erschien eine silbern graue 160 Kilometer durchmessende Kugel über einem der Monde Sarkas und verweilte dort reglos für einen Moment. Für die ihn beobachtenden Kameras auf zwei Fregatten der Ersten Ordnung unsichtbar, weil zu weit entfernt, öffnete sich dann ein kleines Loch in der Fokussierschale der grauen Kugel, und kurz darauf zuckte ein gleißender Lichtstrahl daraus hervor und auf die Oberfläche des kleinen Mondes hinab. Staub und Gesteinsbrocken wurden von ihm aufgewirbelt und verdunkelten seine Atmosphäre. Eine Druckwelle fegte in perfektem, sich stetig ausweitendem Kreis über die Oberfläche, knickte die dortigen dünnen Bäume mühelos um und fegte Gebäude fort, als bestünden sie aus Papier. Nach einer Beschussdauer von fünf Minuten brachen kilometergroße Brocken aus dem Mond und wurden in den schwarzen Weltraum geschleudert. Andere Gesteinsschichten verglühten in dem Inferno und die zerbrechende Mondmasse konnte schon bald nicht mehr seine ganze Atmosphäre und kleinen Meere halten, die zu großem Anteil ins All entwichen. Dann setzte der Beschuss aus.  

Die Supremacy hatte nicht die Feuerkraft besessen, den kleinen Mond komplett zu zerlegen. Doch sie hatte ihre Aufgabe erfüllt: Das, was noch vom ehemaligen Hauptquartier der Terrorbande um Leia Organa übrig war, war ein zerklüfteter verkohlter Gesteinsbrocken mit sehr dünner Atmosphäre und halb verdampften Ozeanen. Und wichtiger noch, sie hatte der Galaxis die Macht des vermeintlichen Todessterns und das Ende der Aufrührer demonstriert.

Was sie ihr jedoch nicht zeigen würden, dachte Armitage zufrieden, als er eine Stunde später in seiner Suite auf der Finalizer die Holoaufnahmen betrachtete, war die Tatsache, dass der Todesstern gar nicht geschossen hatte. Dass das, was da geschossen hatte, gar keine einzelne Reaktorzündung war, wie er es der Galaxis erzählen würde, sondern die maximale Feuerkraft der Supremacy, des größten und mächtigsten Schiffes der Ersten Ordnung. Die nämlich hatte sich heimlich im Inneren der leeren grauen Hülle aus Quadanium-Stahl verborgen und vorgegeben, dass ihre Feuerkraft die eines Todessterns war. Und damit niemand zuviel vom Feuervorgang sehen konnte und die richtigen Schlussfolgerungen zog, hatte Armitage die Kameras absichtlich etwas weiter weg positionieren lassen. So würden die Zuschauer an die beiden Todessterne des Imperiums denken und gar nicht auf die Idee kommen, einen Betrug zu wittern, der die Erste Ordnung unangreifbar und ihr Wort zum Gesetz in der ganzen Galaxis machen sollte.


8.

Mit seinem imposanten schwarzen Kommandoshuttle, den er einst dem besiegten Kylo Ren abgenommen hatte, machte sich Großmarschall Armitage Hux am Tag nach der Zerstörung des Terroristen-Hauptquartiers von der Finalizer auf nach Kuat. Im Orbit angekommen, erhielten er und sein Gefolge aus zehn TIEs der Spezialeinheiten sofort Landegenehmigung auf dem neu ausgebauten Raumhafen am Rand von Kuat-Stadt. Armitage blickte zu den TIEs hinaus, die nicht nur für seinen Schutz da waren, sondern vor allem, um der Schau willen, die sie den einige Kilometer vom Raumhafen Versammelten boten. Ob sie jedoch gegen ein paar Flugabwehrraketen, die irgendwo im Umkreis von ein paar Kilometern abgeschossen würden, ernsthaften Schutz gewährten, wäre dahingestellt. Der Paradeplatz, auf dem die versammelten Sturmtruppler, Offiziere und Piloten warteten, war bei dem klaren Himmel bereits von oben aus dem Sichtfenster gut zu erkennen. Er war hier auf Kuat demjenigen auf der von den Terroristen zerstörten Starkiller-Basis nachempfunden und sollte an den größten Triumph der Ersten Ordnung erinnern. Man hatte sogar daran gedacht, eine Stelle in der Nähe der Hauptstadt auszusuchen, wo es Berge gab. Dass die allerdings etwas weiß vom Schneefall waren, war eher Zufall statt Planung.

In Gedanken an seine kurze bevorstehende Ansprache dort unten, drehte Armitage Leias Lichtschwert in den Händen und zündete es. „Eine so kurze Reichweite“, murmelte er vor sich hin und sprach zu einer imaginären Leia Organa: „Und du hast es trotzdem einem anständigen Blaster vorgezogen, liebe Prinzessin. Da siehst du, wo dich das hingebracht hat. Es hat schon seinen Grund, warum Lichtschwerter als antiquiert gelten.“ Opan, der Armitage im Shuttle begleitete, sah ihn aus den Augenwinkeln verwundert an, sagte aber nichts.

Hundert Meter über dem Raumhafen scherten die TIEs aus und gaben dem Shuttle Schutz bei der Landung. Armitage steckte das Lichtschwert an seinen Gürtel und zupfte seine Uniform zurecht. Dann stiegen sie aus. Draußen warteten bereits Hauptmann Phasma und ein Spalier Sturmtruppen. Phasma salutierte und führte Armitage zu einem bereits wartenden Gleiter. Unterwegs musste er seine Kappe festhalten, da es ziemlich windig war und er keine Lust hatte, das Ding zu verlieren – und womöglich Opan hinterher zu schicken, um es zu fangen. Das Problem hatten weder Phasma noch die Sturmtruppen.  

Im Gleiter angekommen nahm Phasma ihren Helm ab, und Armitage übergab ihr das Lichtschwert. Verwundert sah sie ihn an: „Wo haben Sie das alte Ding denn her, Großmarschall Hux?“ „Das gehörte einmal unserer meistgesuchten Oberterroristin Leia Organa. Machen Sie sich kurz damit vertraut, Hauptmann. Ich möchte, dass Sie unsere hoheitliche Gefangene genau damit vor den Augen der Galaxis exekutieren. Sie ist doch hier, nicht wahr?“ Phasma nickte. „Sie ist vor ein paar Tagen hier eingetroffen und wartet in ihrer Zelle auf Ihre weiteren Entscheidungen, Großmarschall Hux“. „Sehr gut, Phasma. Vielleicht hat sie ja mittlerweile ein paar ihrer Untaten bereut.“ „Das würde mich ehrlich gesagt wundern“, meinte Phasma und fuchtelte mit dem Lichtschwert herum, um sich daran zu gewöhnen. „Dieses Pack besteht aus echten Fanatikern.“

Als Armitage dann die Rednertribüne von hinten betrat, sah er, dass dort bereits die Admiräle Griss, Kanoka und Henianka sowie die Generäle Bratila, Quinn und Fendrik warteten. Der mittlerweile zum Oberstleutnant beförderte Elrik Vonreg, dem ein Großteil des Triumphes bei Vena zu verdanken war, stand gemäß Armitages Anweisung zentral zwischen ihnen. Und noch jemand anderes stand auf Armitages Einladung bei den Generälen und Admirälen: Karantes, der Präsident von Corellia. Hinter und über ihnen hingen vier riesige rot-schwarze Flaggen der Ersten Ordnung und ließen sie aus der Ferne klein aussehen. Und wie schon auf der Starkiller-Basis üblich war, standen vor und unter ihnen Tausende Sturmtruppler in ihren weißen Rüstungen und schwarz gekleidete Offiziere und Piloten. Armitage Nickte den Offizieren auf der Tribüne zu und wollte gerade nach vorne treten, als Shanita auf ihn zugelaufen kam.  

„Papa, sind die alle wegen dir da? Das sind ja richtig viele!“, rief sie erstaunt. „Sagen wir lieber, wegen dem, was ich zu sagen habe, Shanita“, entgegnete er. „Und außerdem sind hier noch unzählige Holokameras, die alles aufzeichnen und in die Galaxis ausstrahlen. Also bleib schön brav stehen und sieh zu. Du willst doch nicht, dass die Galaxis denkt, dass du ungezogen bist.“ Shanita schüttelte den Kopf und sah zu, wie er nach vorne trat.

„Bürger der Ersten Ordnung! Bürger der Galaxis!“ begann er dann, wobei seine Stimme durch ein verborgenes Mikrofon verstärkt wurde, so dass man ihn auch noch aus weiterer Entfernung verstand. „Heute spreche ich zu Euch, um Euch die Niederlage der Terroristen und Aufwiegler zu verkünden. Es ist nun endlich vorbei. Die Erste Ordnung hat der Schlange den Kopf abgeschlagen und ihr Hauptquartier auf einem Mond bei Sarka gründlich zerstört. Wie Ihr sicher bereits alle schon auf sämtlichen Kanälen und im Holonetz gesehen habt, hat sich unser bis dahin geheimgehaltener Todesstern als einsatzbereit erwiesen und ihren Umtrieben ein Ende bereitet. Darüber hinaus haben wir ihre verräterischen Verbündeten von den Offizieren Corellias unter meiner persönlichen Leitung in einer Raumschlacht bei Vena besiegt. Dies alles scheint darüber hinaus die Allianz unserer Gegner in der Galaxis zerbrechen zu lassen: Wie unsere Diplomaten vermelden können, gibt es erste Anzeichen dafür, dass sich immer weniger Welten von diesem aufrührerischen Gerede blenden lassen und sich für Frieden, Recht und Ordnung entscheiden.“

Armitage legte eine kurze Pause ein und ließ seinen Blick über die ordentlich in Reih und Glied dastehenden Sturmtruppler schweifen. „Liebe Bürger der Galaxis. Das war aber noch nicht alles! Damit es auch jeder von Euch glauben kann, dass das Chaos und das Blutvergießen endlich vorbei sind, habe ich Euch einen Ehrengast mitgebracht.“ Armitage nickte Phasma zu, und die verschwand kurz und erschien wieder mit einer sich sträubenden Prinzessin Leia. Mit ihrem Stab schlug sie der Gefesselten in die Kniekehlen, sodass sie auf die Knie fiel. „Hier ist sie!“, fuhr Armitage dann fort. „Diese Frau ist verantwortlich für hundertfachen Mord und Aufruhr, für Bomben und Terror. Und das alles getarnt als Senatorin. Senatorin auf Coruscant, Senatorin auf Hosnian Prime und endlich Senatorin auf Corellia. Immer wieder hat sie es geschafft, Etliche mit ihrem Gelaber zu verblenden, sie zu Gewalt- und Terrorhelfern zu machen. Doch das hat nun ein Ende!“

Kurz wandte sich Armitage um und sah zu Karantes hinüber, bevor er weiterredete: „Bürger der Galaxis! Wie Ihr sehen könnt, ist heute unter uns auch ein hochrangiger Gast aus Corellia: Präsident Karantes höchstpersönlich, den dieser Abschaum bereits zu ermorden versuchte. Auch er hat sich entschlossen auf die Seite der Ersten Ordnung, auf die Seite von Recht und Ordnung gestellt und den Aufwieglern und Terroristen den Krieg erklärt. Doch da er dabei große Teile seiner Flotte verloren hat und einem konzentrierten Angriff von unverbesserlichen Terroranhängern schutzlos ausgeliefert wäre, erkläre ich hiermit, als Zeichen unseres guten Willens, Corellia zum Protektorat der Ersten Ordnung. Sie allein kann die Ordnung und den Frieden auf dem befreundeten Planeten garantieren und durchsetzen.“  

Nur dass jener befreundete Präsident gar nichts von seinem Vorhaben gewusst hatte, dachte Armitage. Und er stellte sich sein verdutztes Gesicht hinter sich vor und wie er seinen Protest innerlich unterdrückte und sich möglichst nichts von seiner Überraschung anmerken ließ. Aber was sollte er auch tun? Wie er gerade gesagt hatte, Karantes hatte große Teile seiner Flotte verloren, und es gab auf dem Planeten mit Sicherheit noch aufwieglerische Elemente, die ihn herausforderten. Keine sehr stabile Machtposition.

„Wie Ihr also alle sehen könnt, ist nun ein neues Zeitalter angebrochen. Das Zeitalter, in dem die Erste Ordnung in der Galaxis für Frieden, Recht und Ordnung sorgt. Das Zeitalter, in dem sie endlich die Macht hat, dies überall und für alle ihre Bewohner durchzusetzen!“ Die versammelten Sturmtruppler reckten die rechten Fäuste schräg zum Himmel, um ihre Entschlossenheit und ihren Gehorsam zu demonstrieren.

Dann gab Armitage Phasma einen Wink und sie trat hinter die noch immer kniende Leia Organa, das Lichtschwert erhoben. Die Kameras liefen weiter. Ein entschlossen ausgeführter Stich von oben in Leias Rücken und Brust und sie kippte mit entsetztem Blick nach vorne, in Richtung der Sturmtruppler und Kameras. Die Terrorfürstin war sofort tot, und alle hatten es mitangesehen. Armitage jubelte innerlich, und er wusste, dass nun überall in der Galaxis Jubel ausbrach und das neue Zeitalter, sein Zeitalter, gefeiert wurde. Ein Zeitalter, in dem sie mit den unverbesserlichen Resten der Aufwiegler auch noch fertig werden würden.

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