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Russlands Luftwaffe in der Ukraine

Russias War in Ukraine 2022
Russlands Luft- und Raumstreitkräfte in der Ukraine –
Die VKS ein Schwachpunkt in der russischen Kriegsführung?

At 2:39 a.m.—21 minutes before H-Hour—USAF MH-53J Pave Low special operations helicopters acting as pathfinders guided US Army AH-64 Apache gunships to destroy two early warning radar sites. USAF F-117s had already crossed the border to knock out the key interceptor operations center to which the early warning sites reported. […] At H-Hour plus six minutes, the first of 53 US Navy cruise missiles hit Baghdad. Close behind them came air launched cruise missiles delivered by USAF B-52s. That first night, 669 coalition aircraft, 530 of them from the US Air Force, took part in the attack. […] In the first 24 hours, the coalition flew 2,775 sorties. The F-117, combining stealth and precision, hit 31 percent of the targets the first day.“ (1)
So beschreibt das Mitchell Institute for Aerospace Studies den Beginn des Luftangriffs der US-amerikanisch geführten Koalition gegen den Irak im Jahr 1991, Operation Desert Storm.

Russland versuchte dies zu immitieren und startete zu Beginn seiner „Spezialoperation“ einen großangelegten Luftangriff auf die Ukraine. Noch im März flogen russische Flugzeuge bis zu 300 Einsätze am Tag. Doch im Laufe des Jahres 2022 mieden Russlands Luft- und Raumstreitkräfte, die Воздушно-космические силы (VKS), den ukrainischen Luftraum immer mehr aus Angst vor der starken ukrainischen Luftverteidigung. 2023 bestanden die Hauptkämpfe, die vor allem im Donbass ausgetragen wurden, aus Grabenkämpfen wie sie im Ersten Weltkrieg üblich waren. Statt Flugzeugen mit Piloten, die den eigenen Truppen Luftunterstützung zukommen lassen und Präzisionsschläge durchführen könnten, flogen nur noch ballistische Raketen, Marschflugkörper und Drohnen. Während der ukrainischen Gegenoffensive im Sommer 2023 kamen allerdings immerhin  Ka-52 Kampfhubschrauber der russischen VKS zur Unterstützung der eigenen Verteidigungslinien am Boden zum Einsatz. Ab Herbst/Winter 2023 nahmen Su-34 Jagdbomber der VKS, die nun Gleitbomben aus bis zu 70 Kilometern Entfernung einsetzten, zwar eine aktivere Rolle ein, doch ukrainisch kontrollierter Luftraum blieb auch weiterhin für Flugzeuge tabu. Im Sommer 2024, nach der ukrainischen Kursk-Invasion, zeigte sich eine weitere Schwäche der VKS: Sobald bodengebundene Luftverteidigung fehlte, waren die russischen Flugzeuge aufgrund mangelnder Aufklärungsfähigkeiten nicht in der Lage den Luftraum über Russland effektiv zu schützen.
    
Die Frage drängt sich also auf, warum es den russischen VKS, im Unterschied zur amerikanischen Air Force im Irak, nicht gelungen ist, die Lufthoheit in der Ukraine zu erlangen. Die zahlenmäßige und technologische Überlegenheit im Vergleich zur ukrainischen Luftwaffe war ja gegeben. Und lässt sich weiterhin daraus schließen, dass die VKS somit einen Schwachpunkt in der russischen Kriegsfüfrung darstellen? Die Landmacht Russland so stark auf das Element Land setzt, dass sie dabei die Luft zu stark vernachlässigt? Oder ist die russische Doktrin so stark auf Verteidigung ausgerichtet, dass die VKS sich mit offensiven Operationen schwer tut? General James Hecker, Commander der US Air Forces in Europa und des NATO's Allied Air Command, meinte Ende Juni 2023 sogar, dass Russland, hätte es im Februar 2022 die Lufthoheit über der Ukraine besessen, die Ukraine in drei bis zehn Tagen hätte einnehmen können und dass die westlichen Waffenlieferungen in diesem Fall nie in die Ukraine gelangt wären (73).

1. Doktrin und Fähigkeiten der VKS zu Kriegsbeginn

Wichtig zur Beurteilung der Fähigkeiten der VKS ist ein Blick auf die Militärdoktrin Russlands, die Aufschluss darüber gibt, welche Fähigkeiten als bedeutend erachtet werden. Nach Ansicht verschiedener Analysten, wie u.a. Michael Kofman, legt Russland den Schwerpunkt auf die Vereitigung des Landes gegen Angriffe von seiten der NATO, die einen Krieg vermutlich mit massiven Luftschlägen beginne (77). Der leitende russische Forscher Valentin N. Dybov und der Honorarprofessor der Militärischen Luft- und Raumfahrtakademie Yuriy D. Podgornyh schrieben im Journal «Воздушно-космическая оборона» im Dezember 2015: „Следовательно, можно предположить, что в общем понятии «воздушно-космическая оборона» основная смысловая нагрузка ложится все-таки на понятие «оборона», [...]“ („Folglich kann davon ausgegangen werden, dass im allgemeinen Konzept der „Luft- und Raumfahrtverteidigung“ die semantische Hauptlast immer noch auf dem Konzept der „Verteidigung“ liegt, […])“ (79). Und der Luftmarschall im Ruhestand Diptendu Choudhury meinte, dass, trotz der Hinzufügung offensiver Fähigkeiten in den russischen Einsätzen in Georgien 2008, auf der Krim 2014 und in Syrien 2015, der Schwerpunkt weiterhin auf der Verteidigung blieb: „The fundamental orientation and posturing of the Russian military over the years, still remains centred on defending its heartland and vital industries and cities, using layered and integrated air defence.“ (78)
Eines der wichtigsten Probleme dabei für offensive Operationen ist das Fehlen von ISR-Fähigkeiten (intelligence, surveillance, and reconnaissance) sowie Fähigkeiten elektronischer Angriffe für SEAD/DEAD-Einsätze, also der Unterdrückung bzw. Ausschaltung feindlicher Luftabwehr (80).

Was die materielle Ausstattung betrifft, so verfügt die Russische Föderation seit dem Ende der Sowjetunion 1991 zwar über wesentlich weniger Kampfflugzeuge (gut 1.000 statt knapp 5.000), doch diese sind qualitativ fortgeschrittener (2). Vor allem nach ihrer glanzlosen Leistung im kurzen Krieg gegen Georgien im Jahr 2008, investierte Russland wieder mehr in seine personell und materiell vernachlässigte Luftwaffe (3), so dass im Jahr 2017 alle ihre Flugzeuge moderne Flugzeuge der vierten Generation waren. 2022 wurden trotz der Sanktionen vier Su-30SM2, zehn Su-34M, sieben Su-35S, sechs Su-57 ausgeliefert (8). Nach IISS Angaben verfügte Russland zu Beginn des Jahres 2023 über etwa 112 Su-34 und 99 Su-35S, die sogar als vierte Generation ++ gelten (4). Die Su-57, ein Tarnkappen-Mehrzweckkampfflugzeug der fünften Generation, von denen Russland laut britischem Geheimdienst 2022 mindestens fünf (5) und laut IISS Anfang 2023 sechs (9) besaß, galt als die modernste russische Errungenschaft. Ende 2023 sollten es bereits 22 gewesen sein (100) und bis 2028 soll das Verteidigungsministerium 76 von ihnen erhalten (7). Um sich aber den fehlenden Einsatz des Flugzeugs über ukrainisch kontrolliertem Gebiet erklären zu können - vor allem, wenn man an die amerikanischen F-117 in Desert Storm denkt - muss erwähnt werden, dass der vom Hersteller Suchoi angegebene „Tarnwert“ der Su-57 mit RCS = 0,1-1 m² (101) für ein Tarnkappenflugzeug ehr bescheiden ist und die Zurückhaltung der russischen Führung das Flugzeug auch einzusetzen erklären könnte.
Im Jahr 2015 wurden die russische Luftwaffe und die Luft- und Weltraumkräfte zusammengelegt und heißen nun offiziell Воздушно-космические силы, die Luft- und Raumstreitkräfte, kurz VKS (6).

Vor der Invasion am 24. Februar 2022 verlegte Russland etwa 500 (16) moderne Jagdflugzeuge und Bomber sowie moderne
Boden-Luft-Raketen (SAMs) in die Region. Dagegen verfügte die Ukraine über eine begrenzte Anzahl von Flugzeugen aus Sowjetzeiten (14). Laut Alexander Mladenov hatte sie jedoch drei Brigaden und zwei Regimenter S-300PS/PT Flugabwehrsysteme mit geschätzten 25 Feuereinheiten mit jeweils bis zu 12 Raketenwerfern und einem Radar- und Kommandofahrzeug. Dazu kam noch eine Brigade S-300V1 mit mindestens zwei Feuereinheiten und zwei Brigaden BUK-Systeme mit mindestend 11 Feuereinheiten (10). Für niedrige Höhe verfügten die Ukrainer über umfangreiche Lagerbestände tragbarer Luftverteidigungssysteme (MANPADS) Igla und Strela, die in den ersten Monaten durch Tausende solcher Systeme aus dem Westen, wie etwa die Stinger, aufgestockt wurden (11).

2. Invasion der Ukraine

2.1 Die ersten Monate: Versuch der VKS die Lufthoheit über der Ukraine zu erlangen

Den Plänen zufolge sollte die Invasion in die Ukraine mit massiven Raketen- und Luftangriffen beginnen, um die ukrainische Luftverteidigung, die Kommando- und Kontrollinfrastruktur (C2), Flugplätze und Munitionsdepots auszuschalten. Die kritische Infrastruktur wie Kraftwerke und Schienen sollten dabei nicht zerstört werden, da Russland sie selbst noch für die Besetzung des Landes gebrauchen könnte (15).

Am 24. Februar 2022 flogen russische Tu-95MS und Tu-160 strategische Bomber eine Reihe von Einsätzen, in denen sie ukrainische Luftabwehrstellungen mit Kh-101 und Kh-555 Marschflugkörpern angriffen. Diese waren koordiniert mit Angriffen mit Marschflugkörpern von Schiffen aus dem Schwarzen Meer und von ballistischen Raketen und Marschflugkörpern von Iskander Systemen vom Land aus. Gleich darauf kamen Su-34 Bomber der VKS und flogen Dutzende Einsätze bis zu 300 Kilometer tief in den ukrainischen Luftraum, um ebenfalls die dortige bodengestützte Luftabwehr anzugreifen. Ein Schwachpunkt auf russischer Seite war jedoch die nachträgliche Schadenseinschätzung, denn oftmals hatten sie gar nicht getroffen, obwohl laut Zielplan noch Stunden zuvor Abwehrsysteme an vorgegebener Stelle gewesen waren. „The most significant limiting factor in terms of the initial VKS strike campaign was that dynamic battle damage assessment and retargeting processes were not granular enough or fast enough to account for Ukraine’s successful repositioning of most of its mobile air defenses in the hours leading up to the attack to achieve large-scale DEAD results“, schieb etwa Justin Bronk im April 2023 (12) und bekräftigt damit die Analyse, die seine RUSI-Kollegen Mykhaylo Zabrodskyi u.a. bereits im November 2022 anstellten (13).
 
Während der ersten anderthalb Wochen konnten die VKS, wie auch die ukrainische Luftwaffe, ungehindert tief in den ukrainischen Luftraum eindringen, da die SAM-Flugabwehrsysteme auf beiden Seiten noch nicht so effektiv arbeiteten wie geplant. In dieser Zeit flogen russische Suchoi-Bomber und Jagdflugzeuge etwa 140 Einsätze am Tag. In einer Höhe von 4.000 bis 9.000 Metern drangen sie bis zu 300 Kilometer tief in den ukrainischen Luftraum ein und griffen in den ersten Tagen vor allem die ukrainische Luftverteidigung an: mehr als 100 weitreichende Radaranlagen, Basen, Munitionslager und SAM-Systeme. Außerdem gelang es ihnen zahlreiche MiG- und Su-Jagdflugzeuge in Luftkämpfen abzuschießen sowie ukrainische Flugzeuge, die russische Miliärkonvois auf dem Weg nach Kiew angriffen. Zwar gelang es auch den ukrainischen Flugzeugen den VKS einige Verluste zuzufügen, aber sie erlitten schwere Verluste, da sie technologisch und zahlenmäßig unterlegen waren (17). So verfügten zum Beispiel die russischen Su-35S und die Su-30SM über so weitreichende Radars, dass ihre effektive Reichweite die der ukrainischen Su-27P und MiG-29 bis zu fünfmal übertraf, und benutzten weitreichende R-77 Luft-Luft-Raketen, mit denen sie aus größerer Entfernung als die Ukrainer schießen und gleich abdrehen konnten (41).

Doch trotz ihrer Überlegenheit, gelang es den russischen VKS nicht, die Lufthoheit zu erlangen. So waren ihre anfänglichen Luftangriffe am 24. Februar ineffektiv, da sie über das gesamte Land verteilt und nicht konzentriert erfolgten, nicht gegen die kritischen C2 (Kommando und Kontrolle)-Knotenpunkte gerichtet waren, mobile SAM-Systeme nicht ausschalteten und auf Militärflugplätzen weder die Startbahnen gründlich zerstörten noch genügend am Boden befindlichen Flugzeuge, um eine ukrainische Gegenwehr zu verhindern. Cyberangriffe und elektronische Kriegsführung hatten nur begrenzen Erfolg (18).

Im März begannen die ukrainischen SAMs den VKS bedeutsame Verluste zuzufügen (42). Die bekamen aber, in Folge des gescheiterten Angriffs auf Kiew, ohnehin neue Zielvorgaben. Nun konnte sich die ukrainische Flugabwehr schnell von den anfänglichen Schäden erholen, so dass sie Anfang März die VKS in Frontnähe vertrieben. Im April gelang es den Ukrainern, auch unter Einsatz tragbarer Luftabwehrsysteme, mit denen sie einige russische Jets abschossen, die VKS am Eindringen in ihren Luftraum zu hindern.

2.2 Die VKS meiden den ukrainisch kontrollierten Luftraum

Im April schrieb Justin Bronk, der beim Royal United Services Institute in leitender Position im Gebiet Luftstreitkräfte und Technologie arbeitet, dass Russland nicht in der Lage sei, erfolgreiche Operationen zur Unterdrückung und/oder Zerstörung feindlicher Luftabwehr (SEAD/DEAD) durchzuführen, und dass somit ukrainische SAM-Flugabwehr das Fliegen in mittleren oder großen Höhen im ukrainischen Luftraum extrem gefährlich für russische Flugzeuge und Hubschrauber machte. Folglich wurden die meisten der 200-300 täglichen Einsätze russischer Kampfflugzeuge auf Patrouillenflüge in sehr großer Höhe und  nächtliche Angriffe in geringer Höhe beschränkt. Doch in solchen geringen Höhen riskierten die Kampfflugzeuge und Hubschrauber ukrainische Angriffe mit tragbaren Luftverteidigungssystemen, wie zum Beispiel den Stinger-Raketen (19).

Was die Gründe angeht, warum die russische VKS nicht in der Lage war, solche SEAD/DEAD-Operationen durchzuführen, schrieb Alexander Mladenov, ein international anerkannter Experte für russische und osteuropäische Luftstreitkräfte, dass der russischen Luftwaffe effektive C2-Organisation und -Fähigkeiten fehle. Dies schließe erfahrenes Führungs- und Aufklärungspersonal ein sowie hochentwickelte Luftplattformen für elektronische und Signalaufklärung (ELINT/SIGINT), die für großangelegte Operationen zur Informationsbeschaffung benötigt werden, wie der Lokalisierung der wichtigen Radaranlagen und C2-Knotenpunkte der ukrainischen Luftabwehr und die Zielauswahl (39). So hat Russland nur neun Frühwarnflugzeunge (AEW: airborne early-warning plane), die Beriev A-50M und die verbesserte A-50U, die mit ihrem großen Radar feindliche Flugzeuge in einer Entfernung von bis zu 400 Kilometern entdecken und verfolgen können, sowie die eignen Flugzeuge koordinieren und beim Einsatz sehr weitreichender Waffen unterstützen (40).
Als besonders problematisch für die Russen erwiesen sich hochmobilen Buk-M1 SAM-Systeme, da diese ihren Radar nur für einen kurzen Zeitraum aktivieren müssen und nach einem Abschuss ihrer Raketen schnell ihre Position wechseln können. Zu schnell für die russischen Piloten, die erst eine Abschussgenehmigung bei einem der C2-Posten beantragen mussten, bevor sie eine SAM-Batterie angreifen durften. Und diese Autorisierungsprozesse waren gewöhnlich langwierig. So erfolgten keine Angriffe in größeren Formationen mit integrierter SEAD/DEAD-Begleitung.
Ein zweiter Grund könnte ein Mangel an Training sein, das für die Durchführung komplexer SEAD/DEAD-Operationen benötigt wird (20). So erhielten russische Piloten von Kampfflugzeugen vor der Invasion 80-100 Flugstunden im Jahr, was wesentlich weniger ist als die Stunden der westlichen Kollegen. Zudem gäbe es auch keine modernen Flugsimulatoren, in denen die Piloten unter realistischen Bedingungen üben konnten (21).
Ein weiteres Problem kam im Laufe des Krieges hinzu: Der Mangel an Präzisionsmunition. Für die VKS bedeutete dies, dass sie großteils ungelenkte Bomben und Raketen zur Verfügung hatten. Um eine solche ungelenkte Bombe oder Rakete ins Ziel zu bringen und Ziele überhaupt erst visuell zu identifizeren, mussten russische Flugzeuge tief fliegen. Doch dies brachte sie in Reichweite von tragbaren Flugabwehrraketen. Neun Abschüsse oder mehr innerhalb von ein paar Tagen waren das Resultat solcher Einsätze im März 2022, bis die Russen Tiefflüge am Tag aufgaben und sie auf die Nacht verlegten (22).  

Im Herbst 2022 flogen die russischen VKS nicht mehr viele Einsätze über der Ukraine, sondern schossen hauptsächlich Marschflugkörper von Bombern über russischem oder weißrussischem Territorium ab, über dem Kaspischen Meer oder dem Azowschen Meer. Dabei griffen die russischen Langstreckenbomber Tu-95MS und Tu-160 Infrastruktur in der Zentral- und Westukraine mit Raduga Kh-101 Marschflugkörpern an, die eine Reichweite von 3.500 Kilometern haben - auch um die Lieferung militärischer Ausrüstung aus dem Westen und die Versorgung der ukrainischen Truppen im Osten des Landes zu verhindern. Allerdings mit beschränktem Erfolg, da die russischen Langstrecken-Marschflugkörper für den Einsatz gegen nicht bewegliche größere Ziele am Boden mit feststehenden Koordinaten gedacht sind und nicht für den Einsatz gegen bewegliche Waffentransporte. Außerdem hatten die Russen im Herbst schon nicht mehr so viele der Kh-101 zur Verfügung und die geheimdienstliche Informationsbeschaffung über die Ziele der Bomber in der westlichen Hälfte der Ukraine war größtenteils nicht existent.
Was die Tu-22M3, Russlands Mittelstrecken-Bomber betrifft, so kamen die zum Beispiel im April 2022 in Mariopol zum Einsatz, wo sie das Azowstahlwerk mit ungelenkten 500kg-Bomben eindeckten oder im Juni gegen Kiew, das sie mit nicht ganz so treffsicheren Kh-22 und Kh-32-Schiffsabwehr-Raketen von weißrussischem Gebiet aus angriffen (34).
Auch die MiG-31 soll bereits mit einer weitreichenden Waffe gegen die Ukraine eingesetzt worden sein: mit der Kinzhal genennten ballistischen Hyperschall-Rakete bereits im März 2022. Doch auch davon hatte Russland nicht allzuviele, laut ukrainischem Verteidigungsminister Reznikow waren es Anfang Januar 2023 noch 53 (35).

Von den geschätzten 20.000 Einsätzen wurden bis Herbst 2022 nur etwa 3.000 in ukrainischem Luftraum geflogen, vor allem aufgrund der starken Luftabwehr (23). Im Dezember schrieb das britische Verteidigungsministerium: „In recent months, the number of sorties conducted by Russian tactical combat aircraft over Ukraine has reduced significantly. Russian aircraft now probably conduct tens of missions per day, compared to a high of up to 300 per day in March 2022. Russia has now lost over 60 fixed wing aircraft in the conflict.“ (24)

Doch auch wenn die VKS nicht mehr über ukrainisch kontrolliertem Territorium flog, über dem Grenzgebiet zwischen russisch kontrollierten Landesteilen und ukrainisch kontrollierem Landesteil zeigte sich die technologische Überlegenheit russischer Jagsflugzeuge: So schossen im Herbst 2022 patrollierende russische MiG-31BM mit weitreichenden Vympel R-37M Luft-Luft-Raketen einige ukrainische Flugzeuge bereits aus einer Distanz von Hundert Meilen ab (29), was die Reichweite ukrainischer Luft-Luft-Raketen sowie die der ukrainischen Luftabwehr vom Boden aus überstieg: „these patrols have proven highly effective against Ukrainian attack aircraft and fighters, with the Mig-31BM and R-37M long-range air-to-air missile being especially problematic. The VKS has been firing up to six R-37Ms per day during October, and the extremely high speed of the weapon, coupled with very long effective range and a seeker designed for engaging low-altitude targets, makes it particularly difficult to evade“, schrieb Justin Bronk im November (28). Und nicht nur die MiG-31 kann diese weitreichenden R-37M-Raketen tragen, sondern zum Beispiel auch die Su-35S, die ebenfalls für Patrouillenflüge eingesetzt wurden. Diese sind laut einem ukrainischen MiG-29 Piloten sogar das größte Problem, da ihre R-37M-Raketen Luftziele auf eine Distanz von 150 bis 200 Kilometer treffen könnten, während ukrainische Raketen nur bis zu 50 Kilometer weit fliegen könnten. Außerdem verfügten die ukrainischen Flugzeuge nur über alte Radars mit begrenzter Reichweite (49).
Ein anderes Beispiel für die technologische Überlegenheit der russischen Flugzeuge könnte eines vom Oktober 2022 sein, als
Russlands Spitzenflugzeug, der Tarnkappenjäger Su-57, über der russischen Belgorod-Region ukrainische Su-27 und Su-24 vom Himmel geholt haben soll - mit der R-37M auf einer Distanz von 217 Kilometern (30): „Причем не исключено, что пуск АА-13 [Р-37М] был осуществлен с борта Су-57 [...], поэтому, мол, его не заметили ДРЛО АВАКСов, барражирующих в Польше и Румынии в режиме 24/7.“ („Darüber hinaus ist es möglich, dass der Start der AA-13 [R-37M] von der Su-57 [...] durchgeführt wurde, daher wurde sie von den AWACS, die im 24/7-Modus in Polen und Rumänien herumlungerten, nicht bemerkt.“) So spekuliert die vom Military Watch Magazine angegebene russische Quelle, Alexandr Sitnikow von der свободная пресса, der ausführt, dass eine S-300 Abwehrrakete von den amerikanischen AWACS-Aufklärungsflugzeugen in der Region bemerkt worden wäre (36).
Gestützt wird dies durch einen Tweet des britischen Verteidigungsministeriums vom 9. Januar 2023, in dem es schrieb, dass die Einsätze der Su-57 zwar auf Flüge über russischem Territorium beschränkt wären, doch von dort aus würden sie Langstrecken-Raketen in die Ukraine abschießen - „launching long range air-to-surface or air-to-air missiles into Ukraine” (32). Und im Februar 2023 schrieb The Conversation: „The Russian MiG-31 and Su-57 operating the R-37M long range hypersonic missile have engaged Ukrainian aircraft at a range of over 200kms from the safety of Russian airspace” (33). Doch da auch bereits das S-300 SAM-Luftabwehr-System im Verdacht für die Abschüsse gewesen ist, gibt es auch Zweifel am Einsatz der Su-57 (31). Doch rein theoretisch hätte sie es getan haben können. - Was hier wichtig ist, ist dass die Russen nicht nur wenige Su-57 hatten, Anfang 2023 sollen es laut IISS 6 gewesen sein (9), sondern sie schienen auch zu befürchten, dass sie nicht gut genug getarnt waren, um einem Abschuss durch die ukrainischen GBAD zu entgehen. Man bedenke den von Suchoi angegebenen RCS-Wert von 0,1-1 m² (101), der diese Befürchtungen gerechtfertigt erscheinen lässt.
Was die Bedrohung ukrainischer Flugzeuge durch die R-37M angeht, erklärtete ein ukrainischer MiG-29 Pilot , „Juice“, im Dezember 2022, dass es ukrainischen Piloten in der Regel gelinge, ihnen auszuweichen, womit er auch die Annahme Bronks vom November korrigierte (R-37m especially problematic, particularly difficult to evade): Fortunately, the tactical aviation can avoid that [the R-37M] and it didnʼt perform any great results. Because we understood their tactics during the engagement of this missile, we created our own techniques to help to avoid that. But still, it is limiting our capabilities to conduct our missions. Of course, if youʼre maneuvering, we are not able to provide an airstrike or something else, so the game is still very, very, very tough in the air and very, very risky. If youʼre not aware of the launch of a missile, youʼre dead.” (102)

Im Februar 2023 verfügte Russland noch über eine größtenteils intakte Luftwaffe, und das vor allem deshalb, weil es sie nicht über feindlich kontrolliertem Luftraum einsetzte: „the VKS likely maintains a largely intact fleet of approximately 1,500 crewed military aircraft, despite losing over 130 since the start of the invasion“, schrieb das britische Verteidigungsministerium am 16. Februar. „Russian air power continues to significantly underperform in the war, constrained by a continued high threat by Ukrainian air defences and dispersed basing due to the threat of strikes against Russian airfields. Russian combat jets operate almost exclusively over Russian-held territory, preventing them from carrying out their key strike role effectively.“ (25).  
Ein Beispiel für die russische Reaktion auf Angriffe gegen russische Flugplätze ist derjenige gegen den Engels Flugplatz, etwa 700 Kilometer von ukrainisch kontrolliertem Gebiet. Im Dezember 2022 meinte Oleksiy Danilov, Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine, dass die Russen ihre strategischen Bomber Tu-95MS und Tu-22M3 nach Explosionen auf dem Flugplatz nach Primorsky Krai im Fernen Osten verlegt hätten (26).
Was die Flüge über russisch kontrollierten Gebieten anbelangt, so wurde die VKS im März 2023 Ukrainern zufolge über der
Ostukraine aktiver: So erzählte ein hoher ukrainischer Beamter ABC-News, die Russen bauten ihre Dominanz über der Konfliktzone in der Ostukraine zunehmend aus, vor allem da sie ihre älteren Flugzeuge immer mehr durch moderne Su-35s ersetzten. Diese verfügen über ein sehr effektives Radar und Langstrecken-Raketen. Die Russen benutzten sie, um ukrainische Flugzeuge in der Luft zu bekämpfen sowie ihren eigenen Truppen Luftunterstützung zu geben. Die Ukraine hätte nicht die Möglichkeit, diese Bedrohung abzuwehren. Ein anderer Beamter fügte hinzu, dass die Russen zwölfmal so viele Flugzeuge hätten wie die Ukrainer. Aus diesem Grund, so die Beamten, benötigte die Ukraine moderne westliche Luftabwehrsysteme und Flugzeuge wie etwa die schon länger ersehnten amerikanischen F-16. Doch die US-Seite blieb skeptisch und sah keine große Veränderung der Situation. Außerdem wären die F-16 laut US-Verteidigungsminster Lloyd J. Austin III ohnehin nur von beschränktem Nutzen für die Ukrainer, da die Russen über eine starke Luftabwehr verfügten. So mussten sich die Ukrainer mit der angekündigten Lieferung von zwei Dutzend Mig-29 aus Polen und der Slowakei begnügen, die den Su-35s im Luftkampf allerdings nicht gewachsen sind (27).

2.3 Der ukrainischen Flugabwehr am Boden geht langsam die Munition aus

Im Februar tauchte noch ein anderes Problem für die Ukrainer auf: Die Gefahr, dass ihnen bald die Munition für ihre BUK-
und S-300-Flugabwehrsysteme ausgehen könnte. So heißt es in einem als „secret“ bezeichneten Pentagondokument mit dem Titel „Consolidated UAF Air Defense“ vom 28. Februar 2023, das nebst anderen im Frühling an die Öffentlichkeit durchsickerte, dass diese beiden Systeme 89% der ukrainischen Luftabwehr für mittlere und größere Höhen darstellte. Doch unter Annahme des gleichbleibenden Munitionsverbrauchs, wäre die der BUK-Systeme am 31. März 2023 und die der S-300 am 2. Mai 2023 komplett aufgebraucht. Dadurch entstünde die Gefahr, dass die russischen Flugzeuge an Lufthoheit gewinnen und die ukrainischen Frontlinien angreifen könnten (37).
Der Munitionsverbrauch der ukrainischen BUK und S-300 war übrigens deshalb so hoch, da sie russische Angriffe mit Raketen und Drohnen auf die ukrainische Infrastruktur abwehren mussten (38). Alleine im Mai sollen die Russen nach Angaben des britischen Verteidigungsministeriums die Ukraine mit mehr als 300 Schahid-Drohnen angegriffen haben, wohl in der Absicht, die Ukraine dazu zu zwingen ihre modernen und teuren Luftabwehrraketen aufzubrauchen. Doch diese Angriffe sollen wenig erfolgreich gewesen sein, da die Ukraine mindestens 90% der Drohnen mit älteren und billigen Luftabwehrwaffen zerstört hätten (62). Immer wieder setzte die russische Luftwaffe auch Kh-101/Kh-555 Marschflugkörper ein, die Tu-95 und Tu-160 Bomber über dem Kaspischen Meer abfeuerten. Die Kyiv Post, die sich auf Angaben der ukrainischen Luftwaffe beruft, zählte für Mai alleine 114 dieser Marschflugkörper, von denen die Ukraine 106 zerstört hätte. Dazu kämen u.a. 29 Kalibr-Marschflugkörper, 7 Kinzhal-Raketen und 16 Iskander-Raleten, die die Ukraine jeweils zu 100% zerstört hätte (60).
Was bei diesen Angriffen auffällt, ist die russische Konzentration auf Kiew, statt auf Gebiete in Frontnähe, wo die bereits seit Monaten angekündigte ukrainische Gegenoffensive erfolgen könnte. Laut ISW beschränkte diese Konzentration auf Kiew sogar die russischen Aussichten darauf die ukrainische Gegenoffensive nennenswert zu behindern, da die Munition statt für militärische Infrastruktur und Einrichtungen für Angriffe auf Kiew verwendet würde: „The Russian allocation of aerial munitions to targeting Kyiv rather than prioritizing infrastructure or military facilities continues to constrain this limited Russian air campaign’s ability to meaningfully degrade Ukrainian offensive capabilities for the upcoming counteroffensive“ (61). Am 31. Mai, nach zwanzig Nächten mit Angriffen mit Drohnen und Marschflugkörpern, ging das britische Verteidigungsministerium von begrenztem Erfolg der Russen aus, die ukrainische Luftabwehr zu neutralisieren und die ukrainischen Kräfte für die Gegenoffensive zu zerstören (62).
Am 6. Mai schrieb der Chef der ukrainischen Luftwaffe, Mykola Oleshchuk auf Telegram, dass es den Ukrainern am 4. Mai
gelungen wäre, eine russische Kinzhal-Rakete über der Region Kiew abzufangen, und zwar mit dem aus den USA gelieferten Patriot Luftabwehrsystem (45). Gefragt, ob die USA dies bestätigen könnten, antwortete Brigadegeneral Pat Ryder: „I can confirm that they did down a Russian missile by employing the Patriot missile defense system.“ (46). Am 16. Mai hätten die Ukrainer während eines russischen Luftangriffs auf Kiew laut Yurii Ihnat, dem Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, gleich sechs der Kinzhal abgeschossen (50). Der russische Verteidigungsminister Shoigu bestritt dies und meinte, Russland hätte nicht einmal so viele der Kinzhal gestartet wie die Ukrainer abgeschossen haben wollten. Ihre Angaben wären ums Dreifache zu hoch (53). Laut russischem Verteidigungsministerium sei bei diesem Angriff allerdings ein Patriot Luftabwehrsystem getroffen worden (51), doch CNN zufolge sei dieses nur leicht beschädigt worden (52). - Bislang wurde davon ausgegangen, dass eine Kinzhal-Rakete, die von einer MiG-31 abgefeuert wird, eine Geschwindigkeit von bis zu Mach 10 erreichen kann und eine Reichweite bis zu 2.000 Kilometern hat, aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit und Manövrierbarkeit sehr schwer abzufangen sei (47).
Die ukrainische Luftabwehr hatte also noch genügend Munition, um die russischen Angriffe abzufangen, doch schon am 9. Mai versprachen die USA weitere 1,2 Milliarden Dollar Hilfen, vor allem auch für die ukrainische Luftverteidigung (48). Und auf dem G7- Gipfel in Japan signalisierte US-Präsident Biden, seinem Nationalen Sicherheitsberater Jake Sullivan zufolge, am 20. Mai seine Zustimmung zur Weitergabe amerikanischer F-16 an die Ukraine: „we’ve reached a moment where it is time to look down the road and to say, “What is Ukraine going to need as part of a future force to be able to deter and defend against Russian aggression as we go forward?” F-16 fourth-generation fighter aircraft are part of that mix. The obvious first step there is to do the training and then to work with allies and partners and the Ukrainians to determine how to do the actual provision of planes as we move forward.“ (54)
Auf kürzere Sicht wären die F-16 laut ukrainischen Offiziellen für das Land nötig, da die ukrainische bodengestützte Luftabwehr langsam erschöpft sei, und auf längere Sicht würden die Flugzeuge nach weitverbreiteter Ansicht im Westen dazu beitragen, die russische Luftwaffe von Angriffen auf die Ukraine abzuschrecken (55).  
Was die Fähigkeiten der F-16 im Vergleich zu den moderneren russischen Flugzeugen angeht, so wird oft die Einschätzung des ehemaligen US Luftwaffen- Oberstleutnants Dan Hampton, der Erfahrung mit der F-16 hat, zitiert, derzufolge die SU-35 ein 30 Jahre altes Radar habe, das dem modereneren der F-16 unterlegen sei. Dies sei vor allem für den Luftkampf auf große Distanzen entscheidend. Außerdem könne das Radar der F-16 im Unterschied zu dem veralteten russischen, mehrere Ziele gleichzeitig verfolgen und ein Ziel mit verschiedenen Raketentypen angreifen. Darüber hinaus habe die F-16 eine höhere Manövrierbarkeit. Doch andere Experten weisen darauf hin, dass diese Annahmen nicht ganz so korrekt sind: So ist das Radar der Su-35 ein Ibris-E und keine 30 Jahre alt, sondern von 2007. Obgleich es kein AESA, sondern ein PESA-Radar ist, könne auch dieses mehrere Ziele gleichzeitig verfolgen und angreifen. Was die Manövrierbarkeit angehe, so seien beide Flugzeuge vergleichbar (56). Oberst Konstantinos Zikidis von der griechischen Luftwaffe geht sogar davon aus, dass das Radar der Su-35 dem der F-16 überlegen sei und dass die von der Su-35 benutzte R-77-1 Luft-Luft-Rakete, oder gar die R-37M mit 300 Kilometern Reichweite, eine höhere Reichweite habe als die von der F-16 genutzte AIM-120 (schlappe 50-160 km) (57).
 
Zwei Tage nach der F-16 Zustimmung Bidens berichtete das britische Verteidigungsministerium in einem seiner Ukraine intelligence updates, dass Russland sehr wahrscheinlich einen elitären Verband aus mindestens einem Geschwader Su-24 und Su-34 Bombern und einem weiteren Geschwader aus Angriffshubschraubern bildete. Dieser hätte den Code-Namen „Shtorm“. Dabei ließe der Flugzeugtyp darauf schließen, dass die Hauptaufgabe des Verbandes Bodenangriffe in der Ukraine wären (58).

2.4 Die russischen Luftstreitkräfte während der ukrainischen Gegenoffensive ab Juni 2023

Gleich zu Beginn der ukrainischen Gegenoffensive Anfang Juni 2023 fällt die ungewöhnlich aktive Rolle der russischen Luftstreitkräfte über der Südukraine auf: „The Russian Airforce has been unusually active over southern Ukraine, where the airspace is more permissive for Russia than in other parts of the country. However, it remains unclear whether tactical airstrikes have been effective“, schrieb das britische Verteidigungsministerium am 10. Juni (63). Auch das ISW berief sich bereits am 8. Juni auf russische Quellen, die angaben, dass die Ukrainer nicht genügend Luftverteidigung im Orikhiv Sektor hätten und die Russen von einer großen Anzahl von Hubschraubern unterstützt würden. Als Grund für den Mangel an Luftabwehrsystemen in Frontnähe vermutete das ISW, dass die andauernden russischen Raketen- und Drohnenangriffe gegen Kiew und kritische Infrastruktur diese Systeme abseits der Front gebunden hätten (64).  
Um die ukrainische Luftwaffe von der Front fernzuhalten flogen Flugzeuge der russischen Luftwaffe Patrouillen in Frontnähe. Somit schufen sie einen geschützten Bereich von bis zu 50 Kilometern hinter der Front auf ukrainischer Seite, in dem sich dann russische Hubschrauber, wie zum Beispiel der Ka-52, bewegen konnten, um ukrainische Panzer anzugreifen (65). Bereits Mitte Juni erreichte Russland einen Vorteil an der Südfront, indem es zusätzliche Hubschrauber mit Langstrecken-Raketen dorthin verlegte (66), wie etwa den Ka-52, dessen Panzerabwehr-Raketen Vikhr-1 eine Reichweite von 8 Kilometern haben. Dass die Ukrainer Probleme damit hatten, die Hubschrauber abzuschießen, zeigte zum einen, dass sie einen Mangel an mobiler Kurzstrecken-Luftverteidigung hatten (67). Zum anderen hätten die Ukrainer große Schwierigkeiten damit, die Hubschrauber zu finden und anzuvisieren. Diese nämlich kämen im Tiefflug heran, stiegen für ein paar Sekunden über eine Hügelkette oder Baumwipfel, feuerten ihre Raketen ab und tauchten wieder ab: "They sort of pop up above a hill line, above a tree line, fire a missile, and then drop down again", erklärte Tim Ripley, Experte für militärische Luftfahrt, „Forces News“ (68).
Diese Situation verstärkte in der Ukraine den Ruf nach den amerikanischen F-16 (70). Diese nämlich, so die Hoffnung, könnten auf mittlere Sicht helfen, indem sie die Hubschrauber mit AIM-120 AMRAAM Luft-Luft-Raketen abschössen und die russischen Patroullien-Flugzeuge hinter der Front bedrohten (69).

Doch auch die Rolle der ukrainischen Luftwaffe ist seit der Lieferung britischer Storm Shadow Marschflugkörper an die Ukraine gewachsen. So werden diese aus der Luft abgefeuert, haben eine Reichweite von bis zu 250 Kilometern und sind treffsicher. Verteidigungsanalytiker Michael Clarke ist davon überzeugt, dass sie einen echten Vorteil darstellen: "The Storm Shadow gives [Ukraine] a real edge in terms of destroying everything behind the lines that the Russians have got". So soll die ukrainische Luftwaffe mit den Storm Shadows bereits Treibstoff- und Munitionsdepots, wichtige Brücken und Hauptquartiere in russisch kontrolliertem Gebiet zerstört haben. Und sobald die Gegenoffensive der Ukrainer erst richtig begänne, so Clarke, würden sie auch hier eine bedeutende Rolle spielen. Angesichts der begrenzten Anzahl in ukrainischem Besitz, Clarke schätzt sie auf ein paar Hundert (71), zogen im Juli die Franzosen nach und sagten die Lieferung einer unbekannten Anzahl von SCALP-Raketen an die Ukraine zu, der französischen Version der Storm Shadows. Einer französischen diplomatischen Quelle zufolge sollen es etwa 50 sein (72).
Im August 2023 schrieb Der Spiegel, dass die deutsche Regierung über die Lieferung von Taurus Marschflugkörpern an die Ukraine nachdenke (74). Dieser hat eine Reichweite von 500 Kilometern und trifft nicht nur ihr Ziel genau, sondern explodiert sogar in einem vorher ausgewählten Stockwerk (75). Mit dieser Reichweite könnte der Marschflugkörper selbst dann die Krim erreichen, wenn das Trägerflugzeug über ukrainisch kontrolliertem Gebiet bliebe. Laut General Hodges ist diese Art von Präzisionsangriffen über weite Distanzen sogar entscheidend für den Erfolg der ukrainischen Armee. "Dann können die Russen die Krim nicht mehr halten. Es würde zu gefährlich für ihre Schwarzmeerflotte und ihre Luftwaffe, dort weiterhin zu operieren." Außerdem könnten sie dazu beitragen, die Zerstörung der russischen Artillerie-, Logistik- und Transportinfrastruktur zu beschleunigen (76).

2.5 Aktivere Rolle der VKS mit Gleitbomben - Herbst/Winter 2023

Im Herbst/ Winter 2023, als den Ukrainern zunehmend gelang, die russischen Hubschrauber abzuschießen, gingen die Russen laut Oleksandr Shtupun, dem Sprecher der Verteidigungskräfte der Region Tavria, vermehrt zum Einsatz von Su-34 und Su-35 Flugzeugen über, die 500kg KAB-Gleitbomben aus einer Distanz von 50 bis 70 Kilometern hinter der Frontlinie abfeuerten. „Es gab bereits etwa hundert Bombenabwürfe pro Tag. Deshalb ist es ein echtes Problem“, meinte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Oberst Yuriy Ihnat (81). Auch einer der russischen Milblogger schrieb im Dezember von solchen Angriffen der VKS im Gebiet Cherson: „Мы отвечаем мощнейшими ФАБ-500 и ФАБ-1500 с УМПК“ („Wir antworten mit den stärksten FAB-500 und FAB-1500 mit UMPC“) (82). Dementsprechend schrieb die New York Times im selben Monat von „devastating aerial bombardment, rocket strikes and a multitude of drones“, womit die Russen am Dniepr bei Krynki versuchten die Unterdrückung ihrer Artillerie durch massiven ukrainischen Drohneneinsatz auszugleichen (83). Im Dezember jedoch gelang es den Ukrainern an einem Tag gleich drei russische Su-34 über Cherson abzuschießen (84), woraufhin die VKS das Gebiet mieden (85), oder zumindest „deutlich weniger“ Luftangriffe mit Fliegerbomben stattfänden, wie der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe, Oberst Ihnat, meinte (87). In den folgenden Tagen setzten sich die Abschussmeldungen von russischen Flugzeugen fort (Mariupol, Schwarzes Meer, Donezk) (86), was darauf schließen lässt, dass die Ukraine zunehmend Flugabwehrsysteme an die Front verlegt.
Am 6. Januar 2024 meldete der britische Geheimdienst, dass die Russen nach einem fast vollständigen Stopp der bemannten Flugaktivitäten im Süden infolge der drei Abschüsse nun wieder dazu übergingen, auch in der Nähe des Brückenkopfes bei Krynki mehr zu fliegen. Allerdings in geringerem Ausmaß als vor den Abschüssen. Die Konsequenzen könnten sich bereits auf dem Boden bemerkbar gemacht haben: „There is a realistic possibility that the lack of air support contributed to the failure of an attempt by Russian Ground Forces‘ 18th Combined Arms Army to clear the bridgehead“ (90). Auf ein weiteres Problem der Russen in Cherson, nämlich die übermäßige Bürokratie,  machte Milblogger Rybar Anfang Januar 2024 aufmerksam: „Как итог, самолеты и вертолеты противника настолько обнаглели, что порой летают даже над Крынками и наносят удары по тыловым районам как управляемыми, так и неуправляемыми ракетами. А сбить их не успевают из-за ожидания разрешения.“ „Infolgedessen sind feindliche Flugzeuge und Hubschrauber so unverschämt geworden, dass sie manchmal sogar Krynki überfliegen und rückwärtige Gebiete mit gelenkten und ungelenkten Raketen angreifen. Aber sie haben keine Zeit, sie abzuschießen, weil sie auf die Erlaubnis warten.“ (91)

Eine Woche später starteten die russische VKS den bislang größten Luftangriff auf verschiedene Städte der Ukraine. So feuerten etwa Tu-95MS-Bomber nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe 90 luftgestützte Marschflugkörper vom Typ Kh-101/Kh-555/Kh-55 ab, Tu-22M3-Langstreckenbomber acht Kh-22/Kh-32-Marschflugkörper in Richtung der nördlichen und zentralen Regionen der Ukraine, fünf MiG-31K-Jäger fünf aeroballistische Kh-47M2 „Kinzhal“-Raketen. Doch die Trefferrate war vor allem bei den ALCMs sehr gering: so fingen die Ukrainer 87 der 90 ab (88). Da die Russen wohl bereits Erfahrung mit der hohen Abschussrate dieser Waffen hatten, drängt sich der Verdacht auf, dass es hier nicht darum ging bestimmte Ziele zu zerstören, sondern die ukrainische Luftabwehr in den Städten und somit fernab der Front zu binden oder/ und ihre Munition zu erschöpfen – besonders vor dem Hintergrund der westlichen Liefermüdigkeit. Auffällig ist hier auch wieder der fehlende Einsatz der „Tarnkappen“-Jäger Su-57, von denen die Russen mittlerweile um die 15 haben müssten. Mit ihrem Einsatz hätten sie ihre Bomben, ähnlich der amerikanischen F-117 während „Desert Storm“, sicherer ins Ziel bringen können. Schließlich ist noch anzumerken, dass keiner der Kh-22/Kh-32-Marschflugkörper abgeschossen werden konnte.
Anfang Januar 2024 folgten weitere russische Luftangriffe mit Drohnen, ballistischen Raketen und Marschflugkörpern, die u.a. von Tu-95MS-, Ту-22М3- Bombern und der MiG-31K starteten. Davon konnte die Ukraine vor allem die Shahed-136/131 und die  Kh-101/Kh-555/Kh-55 zerstören (89).

Im Februar 2024 meldete das ukrainische Verteidigungsministerium eine Rekordzahl an Abschüssen russischer Flugzeuge: 10 Su-34 Jagdbomber, 2 Su-35 und 1 A-50 Aufklärer (92). Dabei war der Aufklärer bereits der zweite, der in dieser Region vom Himmel geholt wurde, denn Mitte Januar wurde der erste A-50U abgeschossen (93). Anfang März schrieb das britische Verteidigungsministerium, dass es sehr wahrscheinlich sei, dass Russland nun die A-50 am Boden ließen. Dies wiederum würde sich negativ auf die Informationen auswirken, die die Flugzeugbesatzungen über die Umgebung hätten (94). Meine Vermutung, dass eventuell  auch ein Zusammenhang zwischen fehlender Aufklärung und der Rekordzahl an Abschüssen besteht, bestätigte der Sprecher der ukrainischen Luftwaffe Yurij Ihnat am 2. März: „Sie [die Su-34 und Su-35] müssen näher heranfliegen, um die Bombe abzuwerfen. Und das kann ein One-Way-Ticket sein“ (96).
Auffällig an den ukrainischen Angaben ist, dass vor allem Su-34 abgeschossen wurden. Das kann daran liegen, dass sie eventuell schwer mit Bomben beladen sind und nicht so gut manövrieren können. Doch deshalb wurde die Su-34 üblicherweise von einer Su-35 begleitet, die sie vor Gefahren aus der Luft und vom Boden schützen sollte. Optimal wäre dazu eine Ch-31PM-ARM, die mit einer Reichtweite von etwa 250 Kilometern an ein feindliches Patriot-System mit bis zu 160 Kilometern Reichweite herankäme, ohne selbst in die Gefahrenzone fliegen zu müssen. Vielleicht aber war den Russen diese Ch-31-Variante ausgegangen, so dass sie sich mit einer anderen Version mit kürzerer Reichweite begnügen mussten. Ein paar Tage jedenfalls nach dem Abschuss einer Su-35 und dem Tod des Piloten schrieb der Chef der ukrainischen Luftwaffe Mykola Oleshchuk: „Diesmal kann ich sagen, dass der Su-35-Pilot Glück hatte – er manövrierte und geht kein Risiko mehr ein. Aber die Su-34-Besatzung schließt sich unserer Kolumne an „Ewiger Flug, Brüder““ (95). Auffällig ist auch, dass die Abschüsse im Februar/ März plötzlich abbrechen. Selenskij meinte, als er gerade den ukrainischen Bedarf an westlicher Langstrecken-Luftabwehr betonte, dies sei darauf zurückzuführen, dass die russischen Flugzeuge ihre Gleitbomben nun aus größerer Entfernung abschössen (99). Ab März 2024 kamen neben den FAB und KAB-Gleitbomben die weiterreichenden UMPB D-30SN zum Einsatz, die, etwa von Su-34 Jagdbombern abgeschossen, Bodenziele aus einer Entfernung von 90 Kilometern treffen konnten (111).

Am 18. Februar taucht zudem eine Meldung
auf, dass ein russischer Su-57 in Begleitung von zwei Su-35 in ukrainischem Luftraum gesichtet worden sei, über dem russisch kontrollierten Teil von Luhansk, der Hauptrichtung der russischen Offensive. Dieser habe einen Ch-69 Marschflugkörper mit Tarnkappeneigenschaften auf ein ukrainisches Ziel abgefeueret. Doch da der einen technischen Defekt hatte, verfehlte er es und landete in einem Acker (97). Die Ch-69, die russische Version von Taurus und Storm Shadow, sind bereits während Luftangriffen am 7./ 8. Februar in der Ukraine gesichtet worden, sie sind extra dafür konstruiert worden in die Waffenschächte der Su-57 zu passen, doch auch andere Flugzeuge könnten ihn tragen. Dennoch gibt es auch schon vor dem 18. Februar Gerüchte über den Einsatz der Su-57, die mit dem Ch-69 ukrainische Ziele angegriffen haben soll. Doch mit einer Reichweite von 300 Kilometern könnten ihn auch andere Flugzeuge von russisch kontrolliertem Gebiet Tief in die Ukraine hinein abfeuern (98). Im April kamen Ch-69 in der Nähe von Kiew zum Einsatz, als sie das Trypilska Wärmekraftwerk aus einer Entfernung von 400 Kilometern zersörten (113). Und im September 2024 hatten Su-57 Angaben der ukrainischen Luftwaffe zufolge bereits mehr als 40 Einsäze gegen ukrainische Ziele, unter anderem mit der Ch-69 geflogen (112).

Im April 2024, nachdem die USA ein Hilfspaket für die Ukraine im Umfang von 61 Milliarden US-$ angekündigt hatten, verstärkten die Russen ihre Luftangriffe und flogen nun 100-150 Einsätze pro Tag, wie der britische Geheimdienst mittleilte (103). Diese Einsätze flogen sie demnach entlang der gesamten Frontlinie, mit dem Ziel Durchbrüche mit schierer Feuerkraft zu erzwingen.
Die Ukrainer wiederum schienen sich mit neu erhaltenen ATACMS-Raketen zeitweise auf die Krim einzuschießen, wo sie Flugfelder, Flugabwehrsysteme und Flugzeuge trafen, was zu „overall degradation in the ability of Russia to defend the airspace around Crimea“ führte (104). Diese Angriffe gehörten wohl zu einer Gesamtstrategie, mit der neben der Schwarzmeerflotte auch die russische Luftwaffe aus der Krim vertrieben werden sollte, die kein sicherer Hafen mehr für Angriffe auf das ukrainische Festland sein sollte (105). Eben das, was der frühere US-Generalleutnant Hodges damit meinte, die Krim durch Langstreckenwaffen für russische Kräfte „untenable“ zu machen: Priority: use long-range precision strike to isolate Crimea, then make it untenable for Russian forces. Drive Black Sea Fleet from Sevastopol with daily precision strikes. Ditto for Russian Air Force at Saky, etc. Allow no sanctuary for Drone lunches. Landforces can come later.“ (106)

Im Sommer 2024 zeigte sich dann eine weitere Schwäche der VKS: Nachdem die Ukrainer in die russische Oblast Kursk einmarschiert waren, und das Gebiet nicht aureichend mit bodengebundener Luftabwehr abgedeckt war, flogen ukrainische Flugzeuge wiederholt Angriffe auf russische Stellungen auf russischem Territorium, ohne dass die russische Luftwaffe für eine effektive Luftraumverteidigung sorgen konnte (107). Dies wird wohl daran gelegen haben, dass die Russen nur noch sehr zögerlich den AEW&C-Aufklärer A-50U einsetzten, aus Angst, dass ein weiterer der wenigen, die sie noch hatten, abgeschossen werden könnte. Eine ISR-Fähigkeitslücke, die sich die Ukrainer zunutze machten, insbesondere nach dem Erhalt relativ weitreichender GBU-39 aus den USA.

Am 5. Oktober 2024 machte eine Su-57 sehr wahrscheinlich ihren ersten unfreiwilligen Ausflug über die Frontlinie hinweg: bei Kostiantynivka, etwa 10 Kilometer von Tschassiw Jar (Donezk Oblast) entfernt, der aktuellen Frontlinie, schoss sie auf Anweisung der Bodenkontrolle eine defekte S-70 „Ochotnik“-Drohne vom Himmel, die gerade dabei war unkontrolliert tiefer in ukrainischen Luftraum hineinzufliegen (108). Interessant dabei ist, dass die Su-57 den gemeinsamen Flug mit der Drohne nahe heiß umkämpten Gebiets testete (sie sollte dort Gleitbomben abwerfen (110)), dass sie Anweisung erhielt in den ukrainisch kontrollierten Luftraum hineinzufliegen und dass die ukrainische Luftabwehr nicht auf die Verletzung ihres Luftraums reagierte, obwohl sich das Ganze über einem der umkämpftesten Frontabschnitte ereignete. Woran das lag, ist bisher unklar, es könnte sich um einen Mangel an Luftabwehrsystemen in der Region handeln, viel Glück, oder die relativ guten Tarnkappeneigneschaften des Flugzeugs und der Drohne. Zumindest für die Su-57 gehen Experten von einer VLO (very low observable)- Eigenschaft an der Vorderseite aus (109).
Allerdings hatte das Produktionswerk in Komsomolsk am Amur im Laufe des Jahres 2024 offenbar Schwierigkeiten mit der Produktion des Su-57. So wurden bisher (Oktober 2024) anscheinend nur zwei bis drei der Flugzeugen geliefert, und dies auch noch ohne das angekündigte neue Triebwerk AL-51F-1 (114). Teilweise Aufschluss über die Gründe dafür könnten im September 2024 aufgetauchte russische Dokumente geben. So entdeckte Frontelligence Insight, dass den Russen aufgrund der westlichen Sanktionen ein wichtiges Bauteil aus Deutschland fehlte, genauer gesagt hatten sie Schwierigkeiten mit der Lieferung des MPPU-50, das für die Herstellung des Su-57 wichtig ist. Allerdings könnte man davon ausgehen, dass die Russen diesen Engpass in der Zukunft durch Schmuggel von Bestandteilen oder Ersatz aus China umgehen (115).    




(1) The Mitchell Institute for Aerospace Studies: Desert Storm: 30 Years Later. Lessons from the 1991 Air Campaign in the Persian Gulf War, March 2021, pp.5-6, https://mitchellaerospacepower.org/wp-content/uploads/2021/01/a2dd91_a046ea712d0e4b7fb6f7afc4483df56f.pdf
(2) Nicholas Myers: The Russian Aerospace Force, 2018, https://wsb.edu.pl/files/pages/634/8-3.pdf
(3) James Hackett, Nick Childs and Douglas Barrie: If New Looks could kill: Russia’s military capability in 2022, 15.02.2022, https://www.iiss.org/blogs/military-balance/2022/02/if-new-looks-could-kill-russias-military-capability-in-2022
(4) The International Institute for Strategic Studies: The Military Balance 2023, 15.02.2023, https://www.iiss.org/publications/the-military-balance/the-military-balance-2023
(5) UK Ministry of Defence: Intelligence update Ukraine, 09.01.2023, https://twitter.com/DefenceHQ/status/1612338841544794112
(6) интерфакс: Воздушно-космические силы РФ приступили к службе, 03.08.2015, https://www.interfax.ru/russia/457604
(7) ТАСС: Минобороны получит 76 истребителей Су-57, 27.06.2019, https://tass.ru/armiya-i-opk/6601712
(8) bmpd — LiveJournal: Поставки боевых самолетов в Вооруженные Силы России в 2022 году, 11.01.2023, https://bmpd.livejournal.com/4642641.html
(9) The International Institute for Strategic Studies: The Military Balance 2023, 15.02.2023, https://www.iiss.org/publications/the-military-balance/the-military-balance-2023
(10) Alexander Mladenov: Inside Ukraine’s Extensive but Ageing Air Defence System, 17.01.2022, https://www.key.aero/article/inside-ukraines-extensive-ageing-air-defence-system
(11) Alexandria Chastenet de Gery: The West Needs to Keep Supporting Ukraine with MANPADS, 20.04.2022, https://www.gmfus.org/news/west-needs-keep-supporting-ukraine-manpads  
(12) Justin Bronk: Russian Combat Air Strengths and Limitations: Lessons from Ukraine, 17.04.2023, p.5., https://www.cna.org/reports/2023/04/russian-combat-air-strengths-and-limitations  
(13) Mykhaylo Zabrodskyi, Jack Watling, Oleksandr V Danylyuk and Nick Reynolds:  Preliminary Lessons in Conventional Warfighting from Russia’s Invasion of Ukraine: February–July 2022, RUSI Special Report, 30 November 2022, p.25, https://static.rusi.org/359-SR-Ukraine-Preliminary-Lessons-Feb-July-2022-web-final.pdf
(14) Tyson Wetzel: Ukraine air war examined: A glimpse at the future of air warfare, 30.08.2022, https://www.atlanticcouncil.org/content-series/airpower-after-ukraine/ukraine-air-war-examined-a-glimpse-at-the-future-of-air-warfare/
(15) Mykhaylo Zabrodskyi, Jack Watling, Oleksandr V Danylyuk and Nick Reynolds: Preliminary Lessons in Conventional Warfighting from Russia’s Invasion of Ukraine, p.8
(16) Seth G. Jones, Philip G. Wasielewski & Joseph S. Bermudez Jr.: Russia’s Losing Hand in Ukraine, CSIS Briefs, February 2022, https://www.csis.org/analysis/russias-losing-hand-ukraine
(17) Justin Bronk with Nick Reynolds and Jack Watling: The Russian Air War and Ukrainian Requirements for Air Defence, RUSI Special Report 07.11.2022, pp.6-16, https://rusi.org/explore-our-research/publications/special-resources/russian-airwar-and-ukrainian-requirements-air-defence
(18) Tyson Wetzel: Ukraine air war examined: A glimpse at the future of air warfare, 30.08.2022, https://www.atlanticcouncil.org/content-series/airpower-after-ukraine/ukraine-air-war-examined-a-glimpse-at-the-future-of-air-warfare/
(19) Justin Bronk: Getting Serious About SEAD: European Air Forces Must Learn from the Failure of the Russian Air Force over Ukraine, 06.04.2022, https://rusi.org/explore-our-research/publications/rusi-defence-systems/getting-serious-about-sead-european-air-forces-must-learn-failure-russian-air-force-over-ukraine
(20) Alexander Mladenov: Investigating Russia's lack of SEAD/DEAD capabilities over Ukraine, 19.08.2022, https://www.key.aero/article/investigating-russias-lack-seaddead-capabilities-over-ukraine
(21) Justin Bronk: Russia Likely has Local Air Superiority in Donbas, but it May Not Matter, 19.04.2022, https://rusi.org/explore-our-research/publications/commentary/russia-likely-has-local-air-superiority-donbas-it-may-not-matter
(22) Justin Bronk: Russia Likely has Local Air Superiority in Donbas, but it May Not Matter
(23) Thomas Harding: Russian air force fails to dominate Ukraine's skies, 07.12.2022, https://www.thenationalnews.com/world/europe/2022/12/07/russian-air-force-fails-to-dominate-ukraines-skies/
(24) UK Ministry of Defence, Intelligence update Ukraine, 5 December 2022, https://twitter.com/DefenceHQ/status/1599656286873915393  
(25) UK Ministry of Defence: Intelligence update Ukraine, 16.02.2023, https://twitter.com/DefenceHQ/status/1626117344186576896
(26) Дмитро Гриниченко: РФ перекинула Ту-95МС та Ту-22М3 у Приморський край. Їх уже залишилося не так багато – Данілов, 27.12.2022, https://news.liga.net/ua/politics/news/rf-perebrosila-tu-95ms-i-tu-22m3-v-primorskiy-kray-ih-uje-ostalos-ne-tak-mnogo-danilov  
(27) Tom Soufi Burridge: Russian jets of newer generation increase 'dominance' in combat zone, Ukrainian official says, 27.03.2023,  https://abcnews.go.com/International/russian-jets-newer-generation-increase-dominance-combat-zone/story?id=98133444 ;
Chris Gordon: Pentagon Leaders Still Say ‘No’ to F-16s, MQ-9s for Ukraine, 29.03.2023, https://www.airandspaceforces.com/pentagon-leaders-no-f-16s-mq-9s-ukraine/
(28) Justin Bronk with Nick Reynolds and Jack Watling: The Russian Air War and Ukrainian Requirements for Air Defence, RUSI, 07.11.2022
(29) David Axe: Russia’s MiG-31 Crews Are Shooting At Ukrainian Pilots From A Hundred Miles Away—And The Ukrainians Can’t Shoot Back, 08.11.2022, https://www.forbes.com/sites/davidaxe/2022/11/08/russias-mig-31-crews-are-shooting-at-ukrainian-pilots-from-a-hundred-miles-away-and-the-ukrainians-cant-shoot-back/
(30) Boyko Nikolov: Aerial battle between Russian Su-57 and Ukrainian Su-27/Su-24 , 01.03.2023, https://bulgarianmilitary.com/2023/03/01/aerial-battle-between-russian-su-57-and-ukrainian-su-27-su-24/
(31) Maciej Szopa: Su-57 Felon Scoring First Victories, 08.03.2023, https://defence24.com/armed-forces/air-force/su-57-felon-scoring-first-victories
(32) UK Ministry of Defence: Intelligence update Ukraine, 09.01.2023, https://twitter.com/DefenceHQ/status/1612337912091217920
(33) David Hastings Dunn: Ukraine 12 months at war: why Kyiv’s western allies must rethink the limits of their military aid, 16.02.2023,  https://theconversation.com/ukraine-12-months-at-war-why-kyivs-western-allies-must-rethink-the-limits-of-their-military-aid-200028
(34) Piotr Butowski: Russia’s Secretive Long-Range Bomber Operations Against Ukraine, 14.09.2022, https://www.thedrive.com/the-war-zone/russias-secretive-long-range-bomber-operations-against-ukraine
(35) Ukrainian Defense Minister Reznikov on twitter, 06.01.2023: https://mobile.twitter.com/oleksiireznikov/status/1611449870040109058  
(36) Александр Ситников: Су-57 крушит ВВС Украины: Су-27 Зеленского уничтожен секретной русской ракетой. Пентагон опасается давать Киеву F-16, 17.10.2022, https://svpressa.ru/war21/article/349214/ ;
Military Watch Magazine Editorial Staff: Extreme Range Kill on Ukraine’s Top Fighter Was a Su-57, Not an Air Defence System – Reports, 21.10.2022, https://militarywatchmagazine.com/article/extreme-range-su57-su-27-kill-reports
(37) Joint Chiefs of Staff: Consolidated UAF Air Defense, 28.02.2023: „Assessment: 1. SA-10 and SA-11 comprise 89% of Ukraine‘s Air Defense medium/high-range, medium/high-range protection (>20,000 ft). Based on current interceptor consumption: BUK (SA-11) will be completely depleted by 31 MAR 2023. S300 (SA-10) will have be completely depleted by 02 MAY 2023. […] Risks: 1. Increased Russian capabilities: Air Superiority: A2AD, and bomber freedom of aerial maneuver (i.e. unguided munitions, etc.). Ground attack capabilities against the Ukrainian FLOT and counteroffensive (i.e. localized air superiority, CAS, ISR, etc.). [...]“
(38) Helene Cooper, Michael Schwirtz and Thomas Gibbons-Neff: Leaked Documents Suggest Ukrainian Air Defense Is in Peril if Not Reinforced, 09.04.2023, https://www.nytimes.com/2023/04/09/us/politics/leaked-documents-ukrainian-air-defense.html
(39) Alexander Mladenov: Investigating Russia's lack of SEAD/DEAD capabilities over Ukraine, 19.08.2022
(40) David Axe: Russia Has Nine A-50 Radar Planes. Insurgents Claimed They Sneaked Into A Belarusian Air Base And Blew Up One Of Them, 27.02.2023, https://www.forbes.com/sites/davidaxe/2023/02/27/russia-has-nine-a-50-radar-planes--insurgents-claimed-they-sneaked-into-a-belarusian-air-base-and-blew-up-one-of-them/
(41) Justin Bronk: Russian Combat Air Strengths and Limitations: Lessons from Ukraine, CNA Occasional Paper, pp.6-7, 17.04.2023
(42) Stijn Mitzer and Joost Oliemans, “List of Aircraft Losses During the 2022 Russian Invasion of Ukraine,” Oryx, https://www.oryxspioenkop.com/2022/03/list-of-aircraft-losses-during-2022.html
(43) Gleb Garanich and Valentyn Ogirenko: Russia attacks Ukrainian cities with drones and missiles, 08.05.2023, https://www.reuters.com/world/europe/least-five-wounded-due-russian-strikes-kyiv-city-officials-say-2023-05-07/
(44) Pavel Polityuk and Gleb Garanich: Russia launches new attack on Ukraine's capital, officials say, 09.05.2023, https://www.reuters.com/world/europe/ukraines-air-defence-systems-repelling-attacks-kyiv-officials-say-2023-05-09/
(45) https://t.me/MykolaOleshchuk/43
(46) Pentagon Press Secretary Air Force Brig. Gen. Pat Ryder Holds a Press Briefing, 09.05.2023, https://www.defense.gov/News/Transcripts/Transcript/Article/3390136/pentagon-press-secretary-air-force-brig-gen-pat-ryder-holds-a-press-briefing/
(47) Center for Strategic and International Studies: Missile Defense Project, Kh-47M2 Kinzhal, 19.03.2022, https://missilethreat.csis.org/missile/kinzhal/
(48) Pentagon Press Secretary Air Force Brig. Gen. Pat Ryder Holds a Press Briefing, 09.05.2023
(49) Abdujalil Abdurasulov and Zhanna Bezpiatchuk: Ukraine war: Jet pilots talk about the air war with Russia, 09.05.2023, https://www.bbc.com/news/world-europe-65461405
(50) Media Center Ukraine – Ukrinform: Yurii Ihnat: The overnight attack on Kyiv was an unprecedented case of the enemy using "Kinzhal" in large numbers, 16.05.2023, https://mediacenter.org.ua/yurii-ihnat-the-overnight-attack-on-kyiv-was-an-unprecedented-case-of-the-enemy-using-kinzhal-in-large-numbers/
(51) t.me/mod_russia/26608 - „Высокоточным ударом гиперзвуковым ракетным комплексом «Кинжал» в городе Киев поражен зенитный ракетный комплекс Patriot производства США.“
(52) Natasha Bertrand, Oren Liebermann and Jim Sciutto: US officials say damage to Patriot missile defense system was minimal following Russian attack near Kyiv, 17.05.2023, https://edition.cnn.com/2023/05/16/politics/patriot-missile-damage-ukraine/index.html
(53) t.me/mod_russia/26618 - „РФ не запускала столько «Кинжалов», сколько они всякий раз якобы сбивают своими заявлениями“, „Число этих "украинских перехватов в три раза больше, чем мы пускаем"“
(54) Press Briefing by Press Secretary Karine Jean-Pierre and National Security Advisor Jake Sullivan on the President’s Trip to Japan, 20.05.2023, https://www.whitehouse.gov/briefing-room/statements-releases/2023/05/20/press-briefing-by-press-secretary-karine-jean-pierre-and-national-security-advisor-jake-sullivan-on-the-presidents-trip-to-japan/
(55) Lara Jakes and Anushka Patil: What Is the F-16 Fighter Jet and Why Does Ukraine Want It?, 18.05.2023, https://www.nytimes.com/2023/05/18/world/europe/fighter-jet-f16-ukraine.html
(56) Boyko Nikolov: Su-35’s outdated radars will fail against F16 – ex-F-16 US pilot, 10.04.2023, https://bulgarianmilitary.com/2023/04/10/su-35s-outdated-radars-will-fail-against-f-16-ex-f-16-us-pilot/
(57) Tanmay Kadam: US F-16s Could Pose 'Serious Challenge' To Russia's Su-35, MiG-31 Jets; Its Kill Must Be Incentivized -- Russian Captain, 13.02.2023, https://eurasiantimes.com/us-f-16s-could-pose-serious-challenge-to-russias-su-35mig-31/
(58) UK Ministry of Defence: Intelligence update Ukraine, 22.05.2023, https://twitter.com/DefenceHQ/status/1660524830536392704  
“Russia is highly likely creating a new ‘elite’ attack aviation group code-named ‘Shtorm’ to operate over Ukraine. The unit is likely to consist of at least one squadron of Su-24 FENCER and Su-34 FULLBACK fighter-bombers, and a squadron of attack helicopters. The mix of aircraft types suggests the group will have a primary role of ground attack missions.“
(59) Григорій Мазур: Тактика ворога залишається незмінною: він намагається завдавати ударів по об’єктах критичної інфраструктури — Юрій Ігнат, 28.05.2023, https://armyinform.com.ua/2023/05/28/taktyka-voroga-zalyshayetsya-nezminnoyu-vin-namagayetsya-zavdavaty-udariv-po-obyektah-krytychnoyi-infrastruktury-yurij-ignat/
(60) Pete Shmigel: Russia’s Month of Missile Madness: 90% of Projectiles Failed, $1.7 Billion Spent, 31.05.2023, https://www.kyivpost.com/post/17726
(61) Kateryna Stepanenko, Riley Bailey, Grace Mappes, Nicole Wolkov, and Fredrick W. Kagan: Russian Offensive Campaign Assessment, 28.05.2023, https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-may-28-2023
(62) UK Ministry of Defence: Intelligence update Ukraine, 05.06.2023, https://twitter.com/DefenceHQ/status/1665595205309833219
(63) UK Ministry of Defence: Intelligence update Ukraine, 10.06.2023, https://twitter.com/DefenceHQ/status/1667407207489568770  
(64) Karolina Hird, George Barros, Grace Mappes, Nicole Wolkov, Mason Clark, and Fredrick W. Kagan: Russian Offensive Campaign Assessment, 08.06.2023, https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-june-8-2023
(65) Vijainder K Thakur: Russia’s ‘New Age’ Aerial Warfare Blunts Ukrainian Counteroffensive; Russian Tech Batters Western Tech!, 10.06.2023, https://eurasiantimes.com/russias-new-age-aerial-warfare-blunts-ukrainian-counteroffensiv/  
(66) UK Ministry of Defence: Intelligence update Ukraine, 17.06.2023, https://twitter.com/DefenceHQ/status/1669946610950758401
(67) Thomas Newdick and Tyler Rogoway: Ukraine's Armor Appears To Have A Russian Attack Helicopter Problem, 15.06.2023, https://www.thedrive.com/the-war-zone/ukraines-armor-appears-to-have-a-russian-attack-helicopter-problem  
(68) Simon Newton: Ukrainian tanks face increasing threat from 'Putin's vulture' attack helicopter, 26.06.2023, https://www.forces.net/technology/aircraft/ukrainian-tanks-face-increasing-threat-putins-vulture-attack-helicopter
(69) Vijainder K Thakur: Ukraine's Counter-Offensive Fails, Military Mauled; Russia's ‘Super Weapon’ Dents Kyiv's Plan: Analysis, 28.06.2023, https://eurasiantimes.com/ukraines-counter-offensive-fails-military-mauled-russias/
(70) Vasco Cotovio, Frederik Pleitgen, William Bonnett and Daria Markina Tarasova: Ukrainian pilots plead for F-16s as they battle Russian air superiority, 21.06.2023,  https://edition.cnn.com/2023/06/21/europe/ukraine-pilot-f16-russia-intl/index.html
(71) Mia Jankowicz: The Storm Shadow missile is 'absolutely critical' to Ukraine's counter-offensive, say experts. But Ukraine needs to use it carefully, 11.07.2023, https://www.businessinsider.com/storm-shadow-missile-central-to-ukraine-counter-offensive-expert-2023-6
(72) John Irish: France to supply Ukraine with long-range cruise missiles, 11.07.2023, https://www.reuters.com/world/europe/france-send-long-range-missiles-ukraine-macron-2023-07-11/  
(73) Ryan Evans, Gen. James Hecker, and Air Marshall Johnny Stringer: Ukraine and Lessons Learned for Airpower and Spacepower, 29.06.2023, https://warontherocks.com/2023/06/ukraine-and-lessons-learned-for-airpower-and-spacepower/
(74) Matthias Gebauer und Marina Kormbaki: Bundesregierung prüft Lieferung von Taurus Marschflugkörpern, 11.08.2023, https://www.spiegel.de/politik/deutschland/bundesregierung-prueft-lieferung-von-taurus-marschflugkoerpern-a-5412d838-4434-4706-86a3-292006f7912d  
(75) Taurus Systems GmbH: https://taurus-systems.de/de/#penetration (26.08.2023)
(76) n-tv.de: Mangelnde Unterstützung für Kiew: Ex-US-General: Westen bei Scheitern der Gegenoffensive verantwortlich, 19.08.2023, https://www.n-tv.de/politik/Ex-US-General-Westen-bei-Scheitern-der-Gegenoffensive-verantwortlich-article24336677.html
(77) Michael Kofman, Anya Fink, Dmitry Gorenburg, Mary Chesnut, Jeffrey Edmonds, and Julian Waller: Russian Military Strategy: Core Tenets and Operational Concepts, August 2021, p. 21, https://www.cna.org/archive/CNA_Files/pdf/russian-military-strategy-core-tenets-and-operational-concepts.pdf
(78)  Air Marshal Diptendu Choudhury (Retd): Russia’s Military Understanding of Air Power: Structural & Doctrinal Aspects, 23.05.2022, https://www.vifindia.org/article/2022/may/23/russia-s-military-understanding-of-air-power
(79) Валентин Дыбов, Юрий Подгорных: Всесторонне проработанной теории ВКО пока нет, Журнал «Воздушно-космическая оборона», 2 декабря 2015, www.vko.ru/oboronka/vsestoronne-prorabotannoy-teorii-vko-poka-net  
(80) Matthew Galamison: The Failures of the Russian Aerospace Force in Ukraine, 09.03.2023, https://apps.dtic.mil/sti/trecms/pdf/AD1206107.pdf
(81) РБК-Україна: Російські КАБи стали реальною проблемою для України: Ігнат пояснив, що може допомогти, 03.12.2023, https://www.rbc.ua/rus/news/rosiyski-kabi-stali-realnoyu-problemoyu-ukrayini-1701600956.html
(82) Два майора: Сводка на утро 3 декабря 2023 г., https://t.me/dva_majors/30109  
(83) Carlotta Gall, Oleksandr Chubko and Olha Konovalova: Ukrainian Marines on ‘Suicide Mission’ in Crossing the Dnipro River, 16.12.2023, https://www.nytimes.com/2023/12/16/world/europe/ukraine-kherson-river-russia.html  
(84) https://t.me/MykolaOleshchuk/167 , 22.12.2023 ; https://t.me/milinfolive/112984 , 22.12.2023
(85) https://t.me/ssternenko/23644 , 23.12.2023 ; https://t.me/voenkorKotenok/52943 , 25.12.2023
(86) https://t.me/kpszsu/8865 , 24.12.2023 , https://t.me/kpszsu/8868 , 25.12.2023
(87) Ольга Вікарчук: росіяни шукають ті засоби враження, якими у «вічний політ» були відправлені ворожі Су-34 — Юрій Ігнат, 24 Грудня 2023,
https://armyinform.com.ua/2023/12/24/rosiyany-shukayut-ti-zasoby-vrazhennya-yakymy-u-vichnyj-polit-buly-vidpravleni-vorozhi-su-34-yurij-ignat/
(88) https://t.me/kpszsu/9078 , 29.12.2023 ; https://t.me/kpszsu/9077 , 29.12.2023
(89) https://t.me/kpszsu/9331 , 02.01.2024 ; https://t.me/kpszsu/9609 , 08.01.2024 ; https://t.me/kpszsu/9766 , 13.01.2024
(90) UK Ministry of Defence: Intelligence update Ukraine, 06.01.2024, https://twitter.com/DefenceHQ/status/1743561292097491186
(91) https://t.me/rybar/55741 , 09.01.2024
(92) https://twitter.com/DefenceU/status/1763195543885324370 , 29.02.2024
(93) https://t.me/kpszsu/9797 , 15.01.2024
(94) UK Ministry of Defence – Intelligence update Ukraine, 02.03.2024,
https://twitter.com/DefenceHQ/status/1763866642541351405/photo/1
(95) https://t.me/MykolaOleshchuk/200 , 21.02.2024.
„Цього разу можу сказати, що льотчику Су-35 пощастило – зманеврував і більше не ризикує. А от екіпаж Су-34 приєднується до нашої рубрики «Вечного полета, братья»“
(96) Юрій Ігнат: окупанти не знають як використовувати А-50, немає вже шостий день, 2 Березня 2024, https://armyinform.com.ua/2024/03/02/yurij-ignat-okupanty-ne-znayut-yak-vykorystovuvaty-a-50-nemaye-vzhe-shostyj-den/
«Їм, щоб бомбу кинути, треба підлетіти поближче. А це може бути квиток в один кінець»
(97) Dylan Malyasov: Russia uses newest Su-57 jet to strike targets in Ukraine, 28.02.2024, https://defence-blog.com/russia-uses-newest-su-57-jet-to-strike-targets-in-ukraine/
(98) Thomas Newdick: Russia Now Using Kh-69 Cruise Missiles In Ukraine: Reports, 16.02.2024, https://www.twz.com/air/russia-now-using-kh-69-cruise-missiles-in-ukraine-reports  
(99) Institute for the Study of War: Russian Offensive Campaign Assessment, 06.04.2024, https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-april-6-2024  
(100) Military Watch Magazine: Year’s Final Batch of Su-57 Fifth Generation Fighters Completed After Production Successfully Doubled, 28.12.2023,  https://militarywatchmagazine.com/article/batch-su57-completed-production-doubled  
(101) Dario Leone: Did you know the Su-57 Felon has the same RCS of a clean F/A-18 Super Hornet (and 1,000 times bigger than that of the F-35)?, 20.09.2020,  https://theaviationgeekclub.com/did-you-know-the-su-57-felon-has-the-same-rcs-of-a-clean-f-a-18-super-hornet-and-1000-times-bigger-than-that-of-the-f-35/
(102) Thomas Newdick: A MiG-29 Pilot’s Inside Account Of The Changing Air War Over Ukraine, 15.12.2022, https://www.twz.com/a-mig-29-pilots-inside-account-of-the-changing-air-war-over-ukraine  
(103) UK Ministry of Defence: Intelligence update Ukraine, 30.04.2024, https://twitter.com/DefenceHQ/status/1785224494182797428  
(104) UK Ministry of Defence: Intelligence update Ukraine, 18.05.2024, https://twitter.com/DefenceHQ/status/1791744851182063715  
(105) Scott Savits and William Courtney: Why Blockading Rather Than Retaking Crimea Might Be Kyiv's Best Option, 10.04.2023, https://www.rand.org/pubs/commentary/2023/04/why-blockading-rather-than-retaking-crimea-might-be.html  
(106) Ben Hodges, 27.02.2023 https://twitter.com/general_ben/status/1630091591997071361  
(107) siehe z.B. @ChuckPfarrer auf X: https://x.com/ChuckPfarrer/status/1827410935775920220/photo/1 , 24.08.2024;  @front_ukrainian auf X: https://x.com/i/status/1835257950107033821 , 15.09.2024
(108) Dylan Malyasov: New details emerge on Russia’s S-70 drone loss over Ukraine, 06.10.2024, https://defence-blog.com/new-details-emerge-on-russias-s-70-drone-loss-over-ukraine/ ; erste Info darüber, dass es eine russische Drohne war, die über ukrainisch kontrolliertem Gebiet abstürzte von in der Sache gut informiertem Telegram-Kanal „Fighterbomber“: https://t.me/fighter_bomber/18313 , 05.10.2024; https://t.me/fighter_bomber/18317 , 05.10.2024
(109) Michael J Pelosi, Carlo Kopp: A Preliminary Assessment of Specular Radar Cross Section Performance in the Sukhoi T-50 Prototype, 12.11.2012, last updated 27.01.2014, https://ausairpower.net/APA-2012-03.html
(110) https://t.me/ZOV_Voevoda/21509 , 06.10.2024; David Axe:  That Russian Stealth Drone Was On A Bombing Run When It Got Shot Down Over Ukraine, 06.10.2024, https://www.forbes.com/sites/davidaxe/2024/10/06/that-russian-stealth-drone-was-on-a-bombing-run-when-it-got-shot-down-over-ukraine/
(111) RBC Ukraine: Cheap and dangerous. What are UMPB bombs that Russia struck Kharkiv with, 29.03.2024, https://newsukraine.rbc.ua/news/cheap-and-dangerous-what-are-these-umpb-bombs-1711744305.html  
(112) Dylan Malyasov: Russia’s Su-57 conducts 40+ strikes on Ukrainian targets, 12.09.2024, https://defence-blog.com/russias-su-57-conducts-40-strikes-on-ukrainian-targets/  
(113) Defense Express: The Russians Used the Latest Kh-69 Missiles to Attack the Trypilska TPP, 12.04.2024, https://en.defence-ua.com/weapon_and_tech/the_russians_used_the_latest_kh_69_missiles_to_attack_the_trypilska_tpp-10145.html   
(114) https://t.me/fighter_bomber/18076 , 12.09.2024; Patrick Zwerger: Russland baut neue Su-57 immer noch mit altem Triebwerk, 17.09.2024, https://www.flugrevue.de/militaer/doppelwumms-bei-suchoi-russlands-luftwaffe-erhaelt-zeitgleich-neue-su-35s-und-su-57/  
(115) @Tatarigami_UA auf X, 26.09.2024, https://x.com/Tatarigami_UA/status/1839064115093942688  

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